Das Joint Venture wird weltweit für die Entwicklung, Herstellung, das Marketing und den Verkauf von Fernsehgeräten unter der Marke Philips verantwortlich sein. Ausgenommen sind die Volksrepublik China, Indien, die USA, Canada, Mexiko und einige südamerikanische Länder, in denen Philips mit Lizenzpartnern zusammenarbeitet. Das neue Unternehmen wird das Recht haben, Fernsehgeräte unter der Marke Philips zu vertreiben. Diese Vereinbarung gilt zunächst für fünf Jahre und soll automatisch für weitere fünf Jahre verlängert werden, wenn das Joint Venture seine Ziele erreicht. Für die Nutzung der Marke wird Philips ab 2013 Lizenzgebühren in Höhe von 2,2 Prozent des Umsatzes erhalten, mindestens aber 50 Millionen Euro pro Jahr. Für das Jahr 2012 sind keine Zahlungen vorgesehen.
Der Kaufpreis, den TPV für den 70prozentigen Anteil an dem Joint Venture bezahlen wird, soll das Vierfache des durchschnittlichen operativen Gewinns (EBIT) betragen, den das Joint Venture von 2012 bis zu dem Jahr erzielt, in dem Philips das Recht ausübt, diesen Kaufpreis zu erhalten. Philips kann dieses Recht drei Jahre nach Abschluss der Transaktion jederzeit geltend machen. Sechs Jahre nach Abschluss der Transaktion kann Philips zudem die Option ausüben, seinen 30prozentigen Anteil an dem Joint Venture unter denselben Bedingungen an TPV zu verkaufen.
Die endgültigen Vereinbarungen sollen im Laufe des dritten Quartals dieses Jahres unterzeichnet werden; der Abschluss der Transaktion wird bis Ende 2011 erwartet. In der Zwischenzeit wird Philips die notwendigen Verhandlungen mit den Personalvertretungen aufnehmen; TPV wird währenddessen ein „due diligence“-Verfahren für den Geschäftsbereich TV bei Philips durchführen.
Der niederländische Elektronik-Konzern hatte heute für das erste Quartal 2011 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro (+6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2010) bekanntgegeben. Das operative Ergebnis (EBITA) erreichte 437 Millionen Euro; der Netto-Gewinn lag mit 138 Millionen Euro um 63 Millionen unter dem des ersten Quartals 2010.
Frans van Houten, Präsident und CEO von Royal Philips Electronics, kommentierte: „Es war unsere erste Priorität, eine Lösung für das TV-Geschäft zu finden, und wir sind sicher, mit dem 30%/70% Joint Venture mit TPV in diesem Geschäftsbereich in die Gewinnzone zurückkehren zu können. Philips war viele Jahrzehnte in der TV-Industrie aktiv; die langfristige strategische Partnerschaft mit TPV macht deutlich, dass wir uns der Fortsetzung des Philips TV Geschäfts gegenüber den Konsumenten und unseren Handelspartnern weiterhin verpflichtet fühlen.“ Philips setzte im vergangenen Jahr mit Fernsehgeräten rund 3 Millarden Euro um.
TPV Technology Limited ist ein in Hong Kong ansässiger Spezialist für Displays, darunter Computer-Monitore und LCD-TVs, der seit 1999 an den Börsen in Hong Kong und Singapur notiert ist. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 11,6 Milliarden US-$ (8,1 Milliarden Euro), 44,8 Prozent mehr als im Jahr 2009, mit einem Reingewinn von rund 170 Millionen US-$ (118,7 Millionen Euro) einen Zuwachs von 20 Prozent. Mit 14,8 Millionen LCD-TVs verkaufte das Unternehmen im Jahr 2010 5,3 Millionen Stück mehr als im Vorjahr; die Zahl der verkauften PC-Monitore stieg um mehr als 10 Millionen Einheiten auf 56,5 Millionen Stück.