Die Cewe Stiftung & Co. KGaA hat das erste Halbjahr 2021 mit einem leichten Ergebnisplus abgeschlossen: Vor allem durch das gute erste Quartal legte das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 1,1 Mio. Euro auf 2,1 Mio. Euro zu. Der Gruppen-Umsatz lag im ersten Halbjahr dagegen mit 262,6 Mio. Euro um 5,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Wie erwartet habe sich im Kerngeschäft Fotofinishing die Corona-bedingte Sonderkonjunktur des Vorjahres nicht wiederholt, erklärte Cewe in einer Pressemitteilung. Die Lockerungen vieler Corona-Beschränkungen hätten sich im Gegenteil reduzierend auf die Nachfrage nach Fotos und Bildprodukten ausgewirkt.
Zu Beginn des ersten Lockdowns hatten im 2. Quartal 2020 besonders viele Menschen die neu gewonnene Zeit zu Hause genutzt, um Fotoprodukte zu bestellen oder – oft auch mit älteren Bildern – Foto-Projekte nachzuholen. Mit den Corona-Lockerungen haben viele Menschen dagegen wieder Dinge unternommen, die während des Lockdowns nicht möglich waren. Im Geschäftsfeld Fotofinishing zeigte sich deshalb im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zur Vorjahresperiode ein leichter Umsatzrückgang um 3,0 Prozent auf 218,5 Mio. Euro, das EBIT ging auf 4,1 Mio. Euro (1. Halbjahr 2020: 8,4 Mio. Euro) zurück. „Die Entwicklung überrascht uns nicht, wir haben sie so erwartet”, kommentierte Cewe-CEO Dr. Christian Friege. „Viele Menschen haben die Zeit im Lockdown genutzt, um online Fotoprodukte zu bestellen und genießen jetzt eher die zurückgewonnen Freiheiten mit Aktivitäten außerhalb des eigenen Zuhauses. Wir sind sehr zuversichtlich, dass dabei viele schöne Motive und Bilder für die nächsten Cewe-Fotoprodukte in der zweiten Jahreshälfte – auch für Foto-Weihnachtsgeschenke – entstanden sind.” Ein weiterer Grund für den Optimismus sei der Trend zu hochwertigen Fotoprodukten, der trotz des leicht gesunkenen Umsatzes weiter anhalte, fügte Friege hinzu. Der Umsatz pro Foto stieg im ersten Halbjahr 2021 um 6,0 Prozent auf 24,54 Eurocent (1. Halbjahr 2020: 23,15 Eurocent).
Mit einer Rekordbeteiligung von 606.289 eingereichten Fotos aus über 170 Ländern erwies sich der Cewe Photo Award unter dem Motto „Our world is beautiful“ erneut als der weltgrößte Foto-Wettbewerb. Im September wird eine hochkarätig und international besetzte Jury unter dem Vorsitz des französischen Star-Fotografen Yann Arthus-Bertrand auf einer Gala in Berlin den Gesamtsieger küren. Im Rahmen des Fotowettbewerbs spendet Cewe für jedes eingereichte Bild 10 Cent an SOS-Kinderdörfer weltweit.
Auch wenn sich das zweite Quartal im Kommerziellen Online-Druck mit einem im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 25 Prozent gestiegenen Umsatz deutlich verbessert zeigte, stand das erste Halbjahr 2021 noch erkennbar unter Corona-Einfluss. Insgesamt sank der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2021 um 20,8 Prozent auf 26,5 Mio. Euro. Hoffnung macht die nach dem Lockdown-Ende zu erkennende Normalisierung der wirtschaftlichen Entwicklung, die auch zu einer erhöhten Nachfrage nach Werbedrucksachen führt. Die verbesserte Produktions- und Kostenstruktur im Kommerziellen Online-Druck wirkte sich trotz der schwierigen Umsatzlage deutlich positiv auf das Ergebnis des Geschäftsfelds aus: Das EBIT verbesserte sich im ersten Halbjahr 2021 um 2,6 Mio. Euro auf -0,8 Mio. Euro. „Die Zahlen des zweiten Quartals lassen die Schlussfolgerung zu, dass der Geschäftsbereich die schlimmsten Corona-Auswirkungen hinter sich haben könnte und bei weiter zulegender Nachfrage ordentliche Ergebnischancen hat“, erklärte Friege.
Auch im Geschäftsfeld Einzelhandel sind die positiven Auswirkungen der Corona-Lockerungen bereits sichtbar: „Im zweiten Quartal haben wir mit 40 Filialen weniger fast den identischen Umsatz wie im Vorjahr erwirtschaftet”, sagte Friege. „Das bestätigt uns auf dem Weg der Fokussierung auf das Fotofinishing- und Online-Geschäft sowie der damit verbundenen Reduzierung unseres Filialnetzes.“ Im ersten Halbjahr 2021 lag der Umsatz mit 13,8 Mio. Euro zwar noch um um 8,3 Prozent unter dem Vorjahreswert, das EBIT verbesserte sich aber deutlich um 2,9 Mio. Euro auf -0,7 Mio. Im Vorjahr waren für die nun umgesetzte Verbesserung der Filialstruktur noch 1,7 Mio. Euro Restrukturierungsrückstellungen und weitere 1,5 Mio. Euro Wertberichtigungen auf Vorräte angefallen.
Durch die Ergebnisse des ersten Halbjahres sieht das Cewe-Management die zuvor formulierten Ziele für das Gesamtjahr bestätigt und hält an dem Ausblick für 2021 fest: Der Konzernumsatz soll einen Wert zwischen 710 und 770 Mio. Euro erreichen, das Konzern-EBIT wird 2021 in einem Korridor von 72 bis 84 Mio. Euro erwartet, das Nachsteuerergebnis soll 48 bis 56 Mio. Euro erreichen.