Ceconomy sieht sich wieder auf Kurs

Ceconomy sieht sich wieder auf Kurs

Ceconomy, die Muttergesellschaft von MediamarktSaturn, hat das dritte Quartal 2019/20 mit einem über den Erwartungen liegenden Ergebnis abgeschlossen und sieht sich einer Pressemitteilung zufolge wieder auf Kurs. Nachdem der Geschäftsverlauf im April noch durch enorme, Coronavirus-bedingte Einschränkungen geprägt worden sei, habe sich der Umsatz im Mai und Juni deutlich erholt, erklärte das Unternehmen. Ein neues Führungsmodell und einheitliche Organisationsstrukturen sollen ab dem Geschäftsjahr 2022/23 Einsparungen von jährlich 100 Mio. Euro bringen. Im Zuge dieses Umbaus will Ceconomy europaweit eine begrenzte Anzahl defizitärer Geschäfte schließen und bis zu bis zu 3.500 der rund 45.000 Arbeitsplätze in Europa abbauen.

Der Umsatz ging im dritten Quartal währungs- und portfoliobereinigt um 8,4 Prozent auf rund 4,1 Mrd. Euro zurück. Die Zahlen reflektierten die Auswirkungen der Corona-Krise und seien ausschließlich durch die negative Umsatzentwicklung infolge der Schließungen im April und Teilen des Mai begründet, betonte Ceconomy. Mit der schrittweisen Wiederöffnung des stationären Geschäfts seien die Umsätze im Mai wieder auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt, der sich im Juni beschleunigt habe. Insbesondere Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien verzeichneten im Mai und Juni einen starken Umsatzanstieg, während die Niederlande und Schweden sich über das gesamte Quartal hinweg deutlich positiv entwickelten. Im Juli habe sich, insbesondere dank der Mehrwertsteuersenkung in Deutschland und anhaltend starker Nachfrage nach Homeoffice-, Homeschooling- und Home-Entertainment-Produkten, der positive Umsatztrend aus dem Juni fortgesetzt, betonte Ceconomy.
 
Neben der positiven Umsatzentwicklung im Mai und Juni trugen Kostensenkungsmaßnahmen maßgeblich dazu bei, dass Ceconomy im dritten Quartal mit –45 Mio. Euro ein bereinigtes EBIT auf Vorjahresniveau erreichte (Q3 2018/19: –43 Mio. Euro). Insgesamt habe sich im Quartalsverlauf auf Monatsbasis eine stetige Trendverbesserung bei der Bruttomarge gezeigt, berichtete das Unternehmen. 

Im dritten Quartal 2019/20 verzeichnete Ceconomy im Online-Geschäft ein außerordentlich starkes Wachstum von rund 143 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro; damit erhöhte sich der Anteil am Gesamtumsatz auf 35,2 Prozent. Das anhaltend hohe Online-Wachstum setzte sich trotz schrittweiser Wiedereröffnung der Märkte fort, auch in den Ländern, die nicht von der Schließung der stationären Geschäfte betroffen waren. Im dritten Quartal wurden ein Drittel (32 Prozent) aller Online-Bestellungen in den Märkten abgeholt. Im Zuge der Wiedereröffnungen nahm zuletzt auch die Pick-up-Rate wieder zu und lag im Juni bei etwa 43 Prozent.
 
Das Geschäft mit Services & Solutions wies im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von rund 19 Prozent auf 225 Mio. Euro auf und trug 5,5 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Hauptursachen für den Rückgang waren die Schließungen der Märkte und die im Anschluss daran geringeren Kundenfrequenzen, da viele Dienstleistungen in Verbindung mit Einkäufen im stationären Handel und speziell an den Smartbars in Anspruch genommen werden. Gegen Ende des Quartals setzte im Geschäft mit Services & Solutions eine Erholung ein, so dass der Umsatz im Juni bereits wieder auf dem Niveau des Vorjahres lag.

Die positive Umsatzentwicklung im Juni habe auch für eine Entspannung der Liquiditätslage des Unternehmens gesorgt, betonte Ceconomy. Der zusätzliche Kreditrahmen in Höhe von 1,7 Mrd. Euro, der Mitte Mai von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und Partnerbanken im Rahmen eines neuen Konsortialkreditvertrags zur Schaffung zusätzlicher finanzieller Flexibilität bereitgestellt wurde, sei bisher zu keinem Zeitpunkt in Anspruch genommen worden. Mit einer konzernweit einheitlichen Organisationsstruktur („Operating Model“) wollen Ceconomy und MediaMarktSaturn strukturelle Voraussetzungen zur Beschleunigung des Transformationsprozesses zu schaffen. Dabei sollen eine fortschreitende Zentralisierung der Prozesse, einheitliche Führungsstrukturen und standardisierte Abläufe in Vordergrund stehen. Dies gelte sowohl für die Verwaltungsfunktionen in den Landesgesellschaften als auch für die Marktorganisation, erklärte Ceconomy.

Auf Basis der vorläufigen Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate sowie der vorliegenden Erkenntnisse erwartet Ceconomy für das Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr nunmehr lediglich einen leichten Rückgang des währungsbereinigten Gesamtumsatzes. Dabei geht das Unternehmen von einem EBIT (ohne Berücksichtigung von Einmaleffekten) zwischen 165 und 185 Mio. Euro aus.