Verluste bei Gretag

Nachdem Gretag in der ersten Hälfte des Jahres 2000 bei einem Umsatz von 504 Millionen SFR noch einen Nettogewinn von 57 Millionen SFR erzielt hatte, belief sich der Nettoverlust am Ende des Jahres auf 46 Millionen SFR bei einem Umsatz von 890 Millionen SFR (plus 24,1 Prozent). Im Jahre 1999 hatte Gretag mit einem Umsatz von 697 Millionen SFR einen Nettogewinn von 96 Millionen SFR erzielt.

Nach Angaben des Unternehmens schlugen unvorhergesehene Reparaturen an installierten Geräten mit Kosten in Höhe von 40 Millionen SFR zu Buche. Zusätzlich mußten für Garantieleistungen weitere 64 Millionen SFR aufgebracht werden. Da der Gesamtumsatz des Jahres 2000 mit 890 Millionen SFR um 91 Millionen SFR hinter den Erwartungen zurückblieb, reduzierte sich der Bruttogewinn auf 45 Millionen SFR. Zudem belasteten die Akquisitionen von Sienna Imaging und Telepix die Gretag Bilanz um 25 Millionen SFR. Gretag betont, daß ohne die außerordentlichen Reparaturen und Gewährleistungskosten ein Nettogewinn von 35 Millionen SFR erzielt worden wäre.

Als Sofortmaßnahme zur Kostensenkung will Gretag kurzfristig Überkapazitäten reduzieren und 340 Arbeitsplätze abbauen. In den USA werden 120 Mitarbeiter ihren Job verlieren, in der Schweiz 100 und in Italien eine ähnliche Anzahl. Für die verschiedenen Standorte sind Sozialpläne entsprechend den gesetzlichen Regelungen aufgestellt worden.

Zusammen mit anderen Kostensenkungsmaßnahmen will Gretag 40 Millionen SFR einsparen, von denen sich 15 bis 20 Millionen SFR im Ergebnis des laufenden Jahres ausdrücken sollen.

Nach Angaben von Gretag ist ein vorübergehender Liquiditätsengpaß überwunden. Die zuständigen Banken sowie die Gründungsaktionäre Dr. Eduard M. Brunner, William J. Recker und Dr. Hans-Rudolf Zulliger haben grundsätzlich einer Ausweitung der Kreditlinien zugestimmt. Darin zeige sich, daß die Finanzpartner Vertrauen in die Zukunft von Gretag hätten, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Für das laufende Jahr erwartet Gretag einen Umsatzrückgang durch die Konjunkturabschwächung in den Vereinigten Staaten, die Marktsättigung bei analogen Minilabs in den USA und die Tatsache, daß vor der zweiten Hälfte des Jahres keine wichtigen Produkteinführungen zu erwarten sind. Die etablierte Marktposition des Unternehmens und das breite Portfolio von digitalen Produkten für den expandierenden Imaging-Markt biete für Gretag aber eine gute Perspektive, betont das Unternehmen.