Unterschiedliche Meinungen zu KI in der Fotografie

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist für die Foto- und Imaging-Industrie längst kein Neuland mehr. Entsprechende Technologien werden bereits in Kameras und Bildbearbeitungssoftware zur Verbesserung von Fotos eingesetzt, zudem ermöglichen Plattformen wie Mindserve oder myprint.ai sogar die Erzeugung von Bildern. Gemeinsam mit der GfK hat der Photoindustrie-Verband (PIV) jetzt Ergebnisse einer aktuellen Konsumentenbefragung vorgestellt, die zeigen, wie der Einsatz von KI-Lösungen in der Fotografie nicht von Insidern, sondern von Menschen in privaten Haushalten gesehen wird.

Erstes Erkenntnis: Die Meinungen sind geteilt. 19,5 Prozent der Befragten lehnten allgemein den Einsatz von KI in der Fotografie als auch zur Bildgenerierung ab, da sie die Authentizität und Kreativität der Fotografie gefährdet sehen. 26,8 Prozent zeigten sich zwar ebenfalls skeptisch, sehen aber mögliche Vorteile bei bestimmten Anwendungen. Eine neutrale Position nahmen 23,9 Prozent ein: sie waren der Meinung, dass es auf den Kontext ankommt, in dem KI eingesetzt wird.

Aber es gab auch Zustimmung für die Nutzung der neuen Technologien: 13 Prozent fanden den Einsatz von KI-Lösungen in der Fotografie interessant, und 3,8 Prozent waren sogar begeistert von den Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben. Zu den letzteren Gruppen gehörten vor allem jüngeren Befragten zwischen 18 und 39 Jahren: so zeigten 29,8 Prozent der 18-29jährigen und 21,8 Prozent der 30-39jährigen Interesse am oder sogar Begeisterung für den Einsatz von KI-Lösungen in der Fotografie.

Rund drei Viertel (74 Prozent) der Befragten fühlen sich gar nicht oder nur wenig über die aktuellen Entwicklungen von KI in der Fotografie informiert. Nicht einmal jeder Zehnte (9,5 Prozent) gab an, gut oder sehr gut mit dem Thema vertraut zu sein. 

Auf die Frage nach ihrer aktiven Nutzung von KI zur Bildbearbeitung und/oder Bildgenerierung gaben 23,8 Prozent aller Befragten an, in den letzten sechs Monaten eine entsprechende KI-Software genutzt zu haben. In dieser Gruppe finden sich vor allem junge Menschen zwischen 18 und 39 Jahren (58,2 Prozent der 18-29jährigen und 33 Prozent der 30-39jährigen). Auffallend ist, dass 35,4 Prozent der aktiven KI-Nutzer auch ganz allgemein den Einsatz von KI in der Fotografie und zur Bildgenerierung befürworten. Das sind wesentich mehr als in der Gesamtheit; mit der aktiven KI-Nutzung wächst also die Akzeptanz.

Der PIV sieht in den Ergebnissen der Umfrage die zunehmende Relevanz von KI in der Fotografie bestätigt und regt daher an, das Thema in weiteren Diskussionen und einem Informationsaustausch zwischen den Bereichen Bildkreation, -bearbeitung, -optimierung, -erstellung und -vermarktung zu vertiefen. „Es ist wichtig, die unterschiedlichen Perspektiven beim Einsatz und bei der Weiterentwicklung zu berücksichtigen und einen offenen Dialog mit den Anwendern zu führen, um das volle Potenzial von KI in der Fotografie zu entfalten“, sagte Christian Müller-Rieker, geschäftsführender Vorstand des PIV. “Die Möglichkeiten von KI in der Fotografie sind vielfältig und die Branche ist aufgefordert, diese neue Technologie den Anwendern zur Verfügung zu stellen und sie weiterzuentwickeln, um die fotografische Kreativität und Qualität zu fördern.”