Das Maßnahmenpaket diene dazu, Eigenständigkeit des Spezialpapierherstellers als Familienunternehmen auch in Zukunft beizubehalten, kosten- und marktgerechter zu produzieren, dem Strukturwandel Rechnung zu tragen und wettbewerbsfähiger zu werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Felix Schoeller reagiere damit zum einen auf den Struktur- und Technologiewandel, der im Bereich der Fotografie die Märkte verändert hat. Zudem antworte das Unternehmen auf die Belastungen durch drastisch gestiegene Kosten für Rohstoffe, insbesondere Zellstoff und Titandioxid, sowie Energie.
Um die Kosten signifikant zu senken, werden unternehmensweit rund 300 von insgesamt 2490 Arbeitsplätzen abgebaut. In den Verwaltungsbereichen werden durch Prozessoptimierungen und Restrukturierungsmaßnahmen insgesamt 242 Stellen an allen Standorten der Gruppe wegfallen.
Im Werk Titisee-Neustadt (Baden-Württemberg) von Technocell Dekor – einer 100prozentigen Tochtergesellschaft der Felix Schoeller Gruppe – wird eine von zwei Papiermaschinen im Laufe des nächsten Jahres spätestens am 30.09.2011 stillgelegt. Deshalb werden 84 von insgesamt 189 Mitarbeitern an diesem Standort zum 1. April 2011 gekündigt.
In den Jahren 2009 und 2010 hat Felix Schoeller insgesamt 56 Millionen Euro in den Umbau der Papiermaschine 1 am Standort Osnabrück für die flexible Belieferung des Dekorpapiermarktes mit hochwertigen Standard-Dekorpapieren und höher veredelten harzsparenden Papieren investiert. Sie verfügt über eine jährliche Dekorpapierkapazität von 80 000 Tonnen bei sortenreiner Belegung. Mit dieser Investition in die schnellste und größte Dekorpapiermaschine weltweit wurden alle technischen Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung in der energie- und kapitalintensiven Dekorpapierproduktion ausgereizt.
„Zu den Kostensenkungsmaßnahmen gibt es keine Alternative“, kommentierte Dr. Bernhard Klofat, CEO der Felix Schoeller Gruppe. „Der Arbeitsplatzabbau um insgesamt 300 Stellen auf dann 2.190 Stellen weltweit wird so sozialverträglich wie möglich und unter enger Einbeziehung der Belegschaftsvertreter gestaltet.“
Die Felix Schoeller Gruppe mit Sitz in Osnabrück hat im Jahr 2009 mit über 2400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern annähernd 290.000 Tonnen Spezialpapiere hergestellt. Der Umsatz des Osnabrücker Familienunternehmens erreichte dabei 576 Millionen Euro. Die Aktivitäten betreffen die beiden Geschäftsfelder Imaging-Papiere und Dekor-Papiere. Daneben entwickelt die Schoeller Gruppe eine Reihe von neuen Geschäftsaktivitäten innerhalb und außerhalb des klassischen Papierbereichs. Neben Osnabrück (Hauptsitz) fertigt Felix Schoeller und seine Tochtergesellschaft Technocell Dekor an vier weiteren Standorten in Deutschland: Weißenborn und Penig (Sachsen) sowie Titisee-Neustadt und Günzach (Baden-Württemberg). Darüber hinaus ist die Felix Schoeller Gruppe mit Produktionsstandorten in den USA, Kanada sowie mit einem Joint-Venture in der Russischen Förderation vertreten.