Mit der neuen Alpha 9 III hat Sony eine besonders schnelle Profikamera angekündigt, die mit dem weltweit ersten Vollformatsensor mit Global Shutter ausgestattet ist. Damit erreicht das neue Modell Aufnahmegeschwindigkeiten von bis zu 120 Bildern pro Sekunde mit Belichtungs- und Schärfe-Nachführung. Zudem kann beim Einsatz der Blitzgeräte HVL-F60RM2 oder der HVL-F46RM der Blitz bei allen Aufnahmegeschwindigkeiten mit dem Verschluss synchronisiert werden. Das gilt auch für ultrakurze Belichtungszeiten von bis zu 1/80000s, bei Serienbildern bis zu 1/16000 Sek.
Möglich werden die beeindruckenden Leistungsdaten durch den weltweit ersten Stacked-CMOS-Vollformatsensor (24,6 Megapixel) mit Global Shutter und dem aktuellen Bionz XR Bildprozessor von Sony. Dessen KI-Verarbeitungseinheit kann beim Fokussieren verschiedene Motive präzise in Echtzeit erfassen, um Momente festzuhalten, die man mit bloßen Auge nicht erkennen kann. Das funktioniert nach Angaben von Sony beim Filmen und beim Fotografieren. Auch die Technik zur Erkennung, Verfolgung und Scharfstellung menschlicher Augen wurde deutlich verbessert. Die Gefahr von Verwacklungen wird dank der optischen 5-Achsen-Bildstabilisierung so reduziert, dass um bis zu acht Belichtungsstufen längere Verschlusszeiten aus der Hand genutzt werden können.
Die meisten Bildsensoren arbeiten mit Rolling Shutter Technologie, bei der die Bilddaten nacheinander Zeile für Zeile ausgelesen werden. Das bietet zwar Vorteile beim Kontrastumfang und bei der Rauschreduzierung, aber die Daten des gesamten Bildes stehen dem Prozessor erst mit Verzögerung zur Verfügung. Bei der Global Shutter Technologie wird der Sensor dagegen in einem Duchgang ausgelesen. So werden beim Fotografieren und Filmen verzerrungsfreie Aufnahmen mit besonders kurzen Verschlusszeiten und hohen Bildraten möglich. So lassen sich z. B. Motive festhalten, die sich selbst schnell bewegen oder von schnellen Fahrzeugen aus aufgenommen werden. Auch das bei LED-Beleuchtung oft auftretende Hochfrequenzflimmern kann durch Feinjustierung der Belichtungszeit vermieden werden.
Mit verschiedenen Modi können die Nutzer der Alpha 9 III entweder der Auslöseverzögerung oder der Sucher-/Monitoranzeige Priorität zuzuweisen. Mit der Pre-Capture-Funktion werden Bilder im Zeitraum von bis zu einer Sekunde vor der endgültigen Betätigung des Auslösers festgehalten. Die Serienbildgeschwindigkeit kann während der Aufnahme verändert werden, um wichtige Momente zuverlässig festzuhalten: So lassen sich bei einer Bildrate von 30 Fotos pro Sekunde bis zu 390 Fine JPEG-Bilder hintereinander abspeichern.
Die Möglichkeiten zur Einstellung des Fokusbereichs wurden von den bisherigen Stufen S, M und L auf eine Spanne von XS bis XL erweitert. Häufig genutzte Fokus- und Zoom-Einstellungen können in der Kamera gespeichert werden, um sie bei Bedarf schnell abzurufen.
Für den benutzerdefinierten Weißabgleich kann man neben der bestehenden Bildgröße auch andere Größen auswählen, um der Bildkomposition gerecht zu werden. Zu den weiteren verbesserten Funktionen der Alpha 9 III zählen neue AF-Algorithmen, AF-Tracking für Serienaufnahmen bei Blende 22 sowie die Möglichkeit, mehrere aufeinanderfolgende RAW-Aufnahmen zu einem Bild zusammenzufügen.
Mit Hilfe eines Bildwiedergabefilters lassen sich einzelne Bilder aus einer großen Anzahl von High-Speed-Serienaufnahmen komfortabel ausgewählen. Neu ist auch ein Funktionsmenü, dem die Nutzer Funktionen wie Smartphone- und NFT-Übertragung zuweisen können, um sie bereits während der Bildwiedergabe auszuführen.
Dank der Global Shutter Technologie kann die Alpha 9 III als erste Kamera der Alpha Serie die gesamte Sensorfläche für 4K 120p Video-Aufnahmen nutzen, damit die Motive im gewünschten Bildwinkel festgehalten werden. Auch hochaufgelöste 4K 60p-Videos mit 6K Oversampling sind möglich.
Die Kamera unterstützt das Bildprofil S-Cinetone, das auf Technologien basiert, die in der digitalen Kinokamera Venice von Sony eingesetzt werden. S-Cinetone dient u. a. der naturgetreuen Darstellung von Hauttönen und der Hervorhebung von Motiven. Zudem kann man im Videomodus Aufnahmen in S-Log3 erstellen und im Log-Aufnahmemodus LUT-Dateien importieren, anwenden und sich anzeigen lassen. Die Alpha 9 III ist mit der mobilen Monitor & Control App von Sony kompatibel.
Die Kamera ist mit einem integrierten Mikrofon ausgestattet, das in Mundnähe platziert ist, um klare Tonaufnahmen auch in geräuschvollen Umgebungen zu ermöglichen. Zusätzlich gibt es auf der Rückseite der Kamera ein weiteres Mikrofon für Sprachnotizen. Die aufgezeichneten Audiodaten können zusammen mit den Bildern per FTP übertragen werden.
Für die Bilddaten-Übertragung, die doppelt so schnell erfolgt wie bei der Alpha 9 II, erlaubt die Alpha 9 III die Einrichtung von bis zu 20 Presets des International Press Telecommunications Councils (IPTC), dem Nachrichtenagenturen aus verschiedenen Ländern angehören. Für die Aufzeichnung von Fotos und Filmen auf Speichermedien besitzt die Kamera zwei Mediensteckplätze, die CFexpress Typ A-Karten sowie UHS-I und UHS-II SD-Karten unterstützen.
Die Kamera ist kompatibel mit der mobilen Anwendung Transfer & Tagging, welche die schnelle Übertragung von Bildern unterstützt, sowie der Anwendung Remote Camera Tool, die es ermöglicht, Kameras über ein kabelgebundenes LAN vom Computer aus zu bedienen. Außerdem plant Sony die Unterstützung einer neuen Version des Camera Remote SDKs, eines Software Development Kits, das die Fernbedienung von Kameras und die Änderung von Aufnahmeeinstellungen ermöglicht. Mit einem Software-Update will Sony das Leistungsprofil der Alpha 9 III um FTP-Funktionen, Relais-Wiedergabe und Unterstützung des C2PA-Formats erweitern.
Die Alpha 9 III von Sony ist ab Januar 2024 lieferbar und soll 6.999 Euro (UVP) kosten. Zum selben Termin soll auch der Griff VG-C5 (UVP 449 Euro) auf den Markt kommen.