Das amerikanische Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Suite 48 Analytics hat eine umfangreiche Studie über Do-It-it-yourself (DIY)-Apps veröffentlicht, die es auch Nutzern ohne große Vorkenntnisse ermöglichen sollen, professionelle Videos zu gestalten. Dabei wurden Apps für Smartphones sowie Programme für PCs und Browser-basierte Anwendungen berücksichtigt. Software zur Video-Bearbeitung ohne Fachkenntnisse gehört zu den wichtigsten Treibern des gegenwärtigen Booms von Bewegtbildern in digitalen Medien.
Für die neue Studie haben die Analysten 82 populäre Apps untersucht und festgestellt, dass traditionelle Methoden mit Timelines in mehreren Spuren wenig dazu beitragen, Nutzer ohne Vorkenntnisse bei der Produktion ansprechender Videos zu unterstützen. Etwas erfolgreicher waren Ansätze, die von verwandten Anwendungen, z. B. der Gestaltung von animierten Diashows die Gifs oder kombinierten Foto-Video-Clips ausgingen, um diese zu längeren Videofilmen zu erweitern.
„Die ersten Schritte, mit denen diese Produkte über über die Basisanwendungen hinausführen, haben die größten Wirkung”, sagte Suite 48 Analytics Chef Hans Hartman, der Hauptautor der Studie. „Denn oft wird unterschätzt, wie neu es für viele Menschen ist, mit Videos zu arbeiten, auch wenn heute jede(r) mit einem Smartphone oder einer Kamera Filme genauso einfach aufnehmen kann wie Schnappschüsse. Wenn das getan ist, steht man vor der Herausforderung, aus dem Material kurze oder längere Filme zu gestalten, die sich für soziale Medien oder für Marketingzwecke eignen. Das ist eine komplexe Aufgabe und erfordert auch noch die Auseinandersetzung mit einem anderen Medium, nämlich Audio.”
Die erste Generation von DIY-Video-Apps für Nicht-Fachleute stellte zwar die notwendigen Werkzeuge für Bearbeitung der Filme bereit, war aber meistens viel zu kompliziert, um sich auf dem Massenmarkt durchzusetzen. Umgekehrt erwiesen sich Apps, bei denen leichte Bedienung vor Kreativität ging und die auf Vorlagen, Stock-Fotos, fertige Clips und Musikbibliotheken zurückgriffen, ebenfalls als wenig erfolgreich, weil sie den Nutzern nicht genügend Möglichkeiten boten, ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen.
Als vielversprechend erwies sich in der Studie ein dritter Ansatz, der von innovativen Apps verfolgt wird, die mit neuen Technologien Benutzerfreundlichkeit und kreative Kontrolle verbinden. Dabei wird häufig künstliche Intelligenz (AI) eingesetzt, um es z. B. möglich zu machen, mit einem Klick den Hintergrund einem ganzen Clip zu entfernen oder mit einfacher Texteingabe einzelne gesprochen Worte durch andere zu ersetzen, damit die ganze Szene nicht noch einmal aufgenommen werden muss.
Die englischsprachige, 92seitige Studie ist von Suite 48 Analytics zu Preisen ab 1.199 US$ erhältlich.