Spectaris sieht „Made in Germany“ in Gefahr

Zudem sei für das Label „Made in Germany" die Konzeption und Qualität des Gesamtproduktes und nicht die Herkunft der Einzelteile entscheidend, betont der Verband. Gerade für die klein- und mittelständischen Unternehmen aus der Imaging- und Fotobranche biete die Ursprungsangabe einen Wettbewerbsvorteil, denn sie stehe im Ausland für besondere Qualität. „Der Großteil der Spectaris-Unternehmen lässt in Deutschland produzieren – dennoch gibt es Schlüsselkomponenten z.B. elektronische Bauteile, deren Beschaffung in Deutschland ausgeschlossen ist, da die Herstellung ausschließlich im Ausland stattfindet”, so Spectaris Geschäftsführer Tobias Weiler. „Zudem bedingt der internationale Wettbewerb die Prüfung alternativer Produktionsstandorte, um diverse Wettbewerbskriterien wie Preise, Lieferzeit und -flexibilität erfüllen zu können. Gleichwohl stehen die Produkte für deutsche Qualität, da die Entwicklung des Gesamtkonzeptes, die Qualitätsstandards und Serviceleistungen aus Deutschland stammen.“

Aktuell ist die Diskussion um das Label „Made in Germany“ entbrannt, da der so genannte Zollkodex modernisiert werden soll. In diesem Kodex legt die EU die zollrechtlichen Vorschriften fest, die für die Einfuhr und Ausfuhr von Waren zwischen der Gemeinschaft und Drittländern gelten. Um eine Gefährdung von „Made in Germany“ zu vermeiden, sind alle Dachverbände bereits auf breiter Front aktiv geworden, da das Thema zahlreiche Industriezweige in Deutschland umfasst. Die Aktivitäten der Verbände waren bisher auf nationaler Ebene erfolgreich: Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler hat sich schriftlich an den zuständigen EU-Kommissar gewandt und eine Beibehaltung der aktuellen Reglung gefordert. Brüssel hat bisher eingelenkt und berichtet, dass die Änderungen nur auf importierte Waren abzielen sollen. Dazu stellt Spectaris fest, eine Trennung werde nur schwer einzuhalten sein; selbst ein solche Änderung könne Auswirkungen auf den Handel haben. Somit fordert Spectaris die Beibehaltung der aktuellen Regelung und wird sich im Interesse seiner Mitglieder weiter auf Bundes- und EU-Ebene dafür einsetzen, um „Made in Germany“ gerade für den Mittelstand erhalten zu können. Dazu fordert der Verband fordert ein gemeinsames Vorgehen der gesamten Fotobranche.