Sony hat im Oktober bereits den zweiten, gemeinsam mit der Nachrichtenagentur The Associated Press (AP) durchgeführten Feldversuch zur kamerainternen Erzeugung einer digitalen Signatur, die im Moment der Aufnahme in der Kamera im Hardware-Chipsatz erstellt wird, erfolgreich abgeschlossen. Mit der Technologie lässt sich eine digitale „Geburtsurkunde” für Bilder erstellen, um ihre Herkunft fälschungssicher nachzuweisen.
Die neue Sicherheitsfunktion ist vor allem für professionelle Anwenderinnen und Anwender wichtig, die die Authentizität ihrer Inhalte sicherstellen wollen. Zudem soll die zusätzliche Sicherheitsebene Nachrichtenagenturen im Kampf gegen gefälschte Bilder unterstützen.
Die neue kamerainterne Signatur und die C2PA-Authentifizierung von Sony soll über ein Firmware-Update für die Systemkameras Alpha 9 III, Alpha 1 und Alpha 7S III im Frühjahr 2024 verfügbar werden. Dabei sei es möglich, dass die Firmware-Unterstützung für C2PA-Formate zunächst nur für Partner von Nachrichtenagenturen eingeführt werde, erklärte das Unternehmen.
„Die rasante Entwicklung der generativen KI bietet zwar neue Möglichkeiten des kreativen Ausdrucks, hat aber auch zu wachsender Sorge über die Auswirkungen von veränderten oder manipulierten Bildern im Journalismus geführt“, kommentierte Yann Salmon Legagneur, Marketing Director, Imaging and Product Solutions, Sony Europe. „Die Verbreitung falscher Informationen und Bilder hat reale soziale Auswirkungen, die nicht nur unseren Partnern, den Fotojournalistinnen und -journalisten und Nachrichtenagenturen schaden, sondern auch der Gesellschaft insgesamt. Uns liegt dieses Problem sehr am Herzen, und wir setzen unsere Ressourcen ein, um zur Lösung dieses Problems beizutragen.”
Durch die Arbeit im Lenkungsausschuss der C2PA (Coalition for Content Provenance and Authenticity) hat Sony an der Setzung eines Industriestandards für die Nachverfolgung von Bildbearbeitung und -manipulation mitgewirkt. Darüber hinaus habe die kamerainterne Authentizitätstechnologie wertvolle Ergebnisse geliefert, betonte Legagneur. Sony werde die Entwicklung weiter vorantreiben, um sie auf breiter Basis zu veröffentlichen.
„Gefälschte und manipulierte Bilder sind ein großes Problem für Nachrichtenorganisationen“, sagte David Ake, AP Director of Photography. „Sie tragen nicht nur zur Desinformation bei, sie untergraben auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in faktenbasierte und korrekte Foto-Berichterstattung. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit Sony Electronics an einer Authentifizierungslösung zu arbeiten, die dieses Problem bekämpfen kann.“
In dem zuletzt durchgeführten einmonatigen Test wurde sowohl die Authentifizierung der Aufnahmen als auch die Dokumentation der gesamten Bearbeitungskette bewertet. Zu diesem Zweck arbeitete Sony mit Camera Bits zusammen, dem Unternehmen, das hinter dem Workflow-Tool Photo Mechanic steht und dafür gemeinsam mit Sony und AP eine Technologie entwickelt hat, mit der sich die digitale Signatur der Kamera während des gesamten Bearbeitungsprozesses der Metadaten bewahren lässt.