Lees Argumentation gleicht dabei fast aufs Haar den Stellungnahmen der Entwickler des Micro Four Thirds Systems: „Viele Konsumenten finden D-SLR Kameras zu groß und zu schwer“, erklärte er der britischen Zeitschrift. „Deshalb werden wir ein neues hybrides System einführen – mit kleinen und leichten Kameras sowie von Samsung hergestellten Wechselobjektiven. “
Die Kameras des von Samsung unabhängig vom Micro Four Thirds Standard entwickelten Systems werden elektronische Sucher und LCDs besitzen und mit einer Autofokus-Technologie ausgestattet sein, die der von Videokameras ähnelt. Als Bildsensor soll der von Samsung entwickelte CMOS Sensor in der Größe APS-C mit 14 Millionen Pixel eingesetzt werden. Die im Vergleich zur GX-Spiegelreflexserie deutlich kleineren Objektive werden mit einem neuen Bajonett ausgestattet sein. Samsung habe aus anderen Geschäftsbereichen und aus der Produktion von Kompaktkameras große Erfahrung in der Objektivherstellung, betonte Lee. Zudem stelle das Unternehmen seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts Kameragehäuse her und verfüge deshalb über entsprechendes Knowhow. Der wichtigste Unterschied zum Micro Four Thirds System sei der deutlich größere Bildsensor der Samsung Kameras, betonte Lee.
Der Samsung Manager gab zu, dass das Geschäft mit digitalen Spiegelreflexkameras wegen der großen Dominanz von Nikon und Canon schwierig sei und der koreanische Hersteller noch einen langen Weg vor sich habe, bis ein guter Marktanteil erreicht sei. „Mit dem Hybrid-System werden wir dagegen ein neues Kamera-Segment schaffen, das wir dominieren können.“
Beobachter erwarten jetzt mit besonderer Spannung die für den Vortag der photokina (22. September) angekündigte Pressekonferenz von Samsung, auf der Dr. Sang-Jin Park, Executive Vice President der Samsung DSC Division, erstmals in seiner neuen Position Einblicke in die aktuelle Strategie für das Samsung Digitalkamera-Geschäft geben will.