Eine Sammelklage bedeutet in den USA, dass sich jederzeit weitere Kläger dem Rechtsstreit anschließen können. Neben dem Unternehmen verklagt der Aktionär auch drei Olympus Direktoren, nämlich den früheren Chairman Tsuyoshi Kikukawa, den derzeitigen Präsidenten Shuichi Takayama und pikanterweise den entlassenen CEO Michael C. Woodford, der die finanziellen Unregelmäßigkeiten bei Olympus an die Öffentlichkeit gebracht hatte.
Woodford, der weiterhin dem Aufsichtsrat von Olympus angehört, nahm am Freitag erstmals nach seiner Entlassung an einer Sitzung des Gremiums teil. Dagegen erklärten der zurückgetretene Chairman Tsuyoshi Kikukawa, der entlassene Executive Vice President Hisashi Mori und der Rechnungsprüfer des Unternehmens, Hideo Yamada, ihren Rücktritt aus dem Olympus Kontroll-Organ. Dieser Schritt wurde von Aktionären begrüßt, die sich davon eine zügigere Aufklärung der Affäre erhoffen. Olympus betonte in einer Pressemitteilung, die drei zurückgetretenen Aufsichtsratsmitglieder hätten bereits vor ihrem Rücktritt mit den Behörden und dem eingesetzten Untersuchungsausschuss zusammengearbeitet und versichert, dass auch in Zukunft tun zu wollen.
Der Investor, der Anfang November Olympus aufgefordert hat, die mögliche Beteiligung aller seit 2006 im Amt befindlichen Mitglieder des Aufsichtsrates und Vorstandes auf eine Beteiligung an dem Skandal zu überprüfen sowie gegebenenfalls rechtliche Schritte gegen diejenigen einzuleiten, die ihre Pflichten verletzt haben, hat seine Forderung jetzt auf alle Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder ausgeweitet,die seit 1999 im Amt sind bzw. waren.
Auf der Aufsichtsratssitzung erklärte sich Ex-Präsident/CEO Michael Woodford bereit, an der Aufklärung der Finanzaffäre mitzuarbeiten. Einige Investoren haben öffentlich erklärt, Woodford sei der beste Mann dafür, Licht in die Vorgänge um die Verschleierung von Verlusten und fragwürdige Finanztransaktionen zu bringen. In diesem Zusammenhang gibt es eine Initiative, Woodford wieder an die Spitze des angeschlagenen Kamera- und Medizintechnik-Herstellers zurückzubringen.