Nach Angaben von Agfa wurde das Ergebnis besonders durch die weltweite Konjunkturschwäche, aber auch unternehmensspezifische Faktoren belastet. Die „Neuen digitalen Lösungen“ verzeichneten erneut ein kräftiges Wachstum von 19,7 Prozent und steigerten ihren Anteil am Gesamtumsatz auf 28 Prozent.
Größtes Agfa Arbeitsgebiet blieben die Grafischen Systeme mit einem Umsatz von 1,89 Milliarden Euro (minus 8,5 Prozent) und einem Umsatzanteil von unverändert 39 Prozent. Dabei konnte Agfa den Marktanteil in den schrumpfenden Märkten für grafische Filme und die zugehörigen Belichter halten und im rasch wachsenden Computer-to-Plate-Markt sogar steigern. Das Arbeitsgebiet Technical Imaging, das die Geschäftsbereiche HealthCare, Non-Destructive Testing und Industrial Imaging umfaßt, steigerte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent auf 1,823 Milliarden Euro und steht jetzt für 37 Prozent des Konzernumsatzes (Vorjahr: 33 Prozent). Dagegen wurde das Arbeitsgebiet Consumer Imaging von der schwachen Weltkonjunktur besonders betroffen und verzeichnete einen Umsatzrückgang von 19,4 Prozent auf 1,198 Milliarden Euro. Dabei wirkte sich auch die verspätete Markteinführung der digitalen Minilabs sowie die öffentlichen Diskussionen über einen möglichen Verkauf dieses Arbeitsgebietes an ein Risikokapital-Unternehmen aus. Zudem führte die Ankündigung, daß Agfa sich aus dem verlustbringenden Geschäft mit digitalen Kameras und Scannern zurückzieht, zu einem beschleunigten Umsatzrückgang. Der EBIT belief sich im Geschäftsbereich Consumer Imaging auf -12,1 Millionen Euro. Ohne digitale Kameras und Scanner erreichte dieser Wert ein Plus von 23,9 Millionen Euro (Vorjahr: 120,7 Millionen Euro).
Für das kommende Jahr erwartet Agfa ein deutlich besseres Ergebnis zumindest für das zweite Halbjahr. Gründe für diese Annahme sind die Anzeichen, daß sich die Konjunktur wieder belebt und die zu erwartenden positiven Effekte des Restrukturierungsplans „Horizon“ . Von den geschätzten 550 Millionen Euro an Restrukturierungskosten für Horizon hat Agfa nach Aussage des Vorstandsvorsitzenden Dr. Ludo Verhoeven bereits 440 Millionen Euro im Jahr 2001 verbucht. Selbst bei Ergebniswirksamkeit der verbleibenden 110 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2002 erwartet der Agfa Vorstandsvorsitzende für das Gesamtjahr ein positives Netto-Ergebnis.