Photoindustrie-Verband erwartet starkes zweites Halbjahr

Die Marktzahlen für das erste Halbjahr 2021 bestätigen nach Angaben des Photoindustrie-Verbands (PIV) den Trend zu spiegellosen Vollformatkameras (CSC) und hochpreisigen Fotoausrüstungen. Steigende Durchschnittspreise und die Aussicht auf ein gutes Weihnachtsgeschäft sollen in diesem Jahr der Branche zusätzliche positive Impulse geben. Davon werde auch der Fachhandel profitieren, heißt es in einer Pressemitteilung.

Vor dem Hintergrund der wiederkehrenden Fotoanlässen durch die Lockerungen der pandemiebedingten Einschränkungen in Deutschland prognostiziert der PIV für das Gesamtjahr 2021 eine positive Entwicklung für den Foto- und Imaging-Markt. In einer gemeinsam mit der GfK veröffentlichten Gesamtmarktschätzung werden vor allem in den Bereichen der kompakten Systemkameras (CSC) sowie beim Thema Video einschließlich Zubehör deutliche Umsatzzuwächse erwartet. So rechnet die GfK damit, dass neue spiegellose Modelle in der zweiten Jahreshälfte so stark nachgefragt werden, dass sich in dieser Kategorie zum Jahresabschluss ein Wachstum von ca. 40 Prozent nach Wert und von 3 Prozent nach Stückzahlen ergibt. Das würde für den Digitalkamera-Gesamtmarkt einschließlich Camcorder und Action Cams im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs um 67 Mio. Euro auf knapp 785 Mio. Euro bedeuten. Der Absatz von CSC-Objektiven soll zudem um ca. 30 Prozent auf rund 395.000 Stück zulegen, beim Umsatz wird sogar ein Plus von 50 Prozent und ein Volumen von 330 Millionen Euro erwartet.

Für das Geschäft mit Spiegelreflexkameras (SLR) erwartet der PIV dagegen einen weiteren Rückgang, der sich bei den Kameras auf ca. 30 Prozent/Wert und ca. 36 Prozent/Menge belaufen könnte. Dabei dürfte der Absatz der SLR-Objektive um ca. 20 Prozent und er Umsatz um ca. 10 Prozent abnehmen.

Bei den Preisen für Foto- und Imagingprodukte rechnet der PIV weiterhin mit steigender Tendenz. Aktuell liegt der Durchschnittspreis für eine CSC-Kamera mit 1.618 Euro um 36 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Für die Entwicklung gebe zwei Gründe, erklärte der Verband: Zum einen die wachsende Nachfrage nach teuren, hochwertigen Modellen, zum anderen die Verknappung der Komponenten wie Displays und Sensoren sowie gestiegene weltweite Logistikkosten.

Angesichts geschlossener Geschäfte und schwacher Kundenfrequenz in den Innenstädten lagen die Online-Verkaufszahlen von Foto- und Imaging-Produkten mit einem Anteil von 65 Prozent im ersten Halbjahr 2021 weit über den Verkaufszahlen vor Ort (35 Prozent/). Trotzdem profitierte der Fotofachhandel vor allem vom Verkauf höherwertiger und erklärungsbedürftiger Produkte und konnte seinen Umsatz mit Digitalkameras im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 27 Prozent steigern. Da die Industrie wegen der Pandemie die Einführung zahlreicher Neuvorstellungen auf den Herbst 2021 verschieben musste, kann nach Einschätzung des PIV vor allem der Fotofachhandel, der mit einem Umsatzanteil von knapp 50 Prozent der wichtigste Vertriebskanal für die Hersteller ist, auf zusätzliche positive Impulse hoffen, sofern nicht ein erneuter Lockdown oder unerwartete Probleme in den Lieferketten neue Verwerfungen verursachen. Auch spezielle Aktionen am Point of Sale sowie Verkaufstage wie der Black Friday und der Cyber Monday sollten den Abverkauf im vieren Quartal stärken und so zu einem insgesamt stabilen Foto- und Imaging-Markt 2021 beitragen, erklärte der PIV.