Agenturberichten zufolge weist Olympus für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres einen Nettoverlust von 32,3 Milliarden Yen (318 Millionen Euro) aus. In derselben Periode des Vorjahres hatte das Unternehmen einen Gewinn von 38,1 Milliarden Yen (375,1 Millionen Euro) gemeldet.
Zusätzlich hat Olympus bei den Finanzbehörden berichtigte Bilanzen für die letzten fünf Geschäftsjahre eingereicht. Die Korrekturen waren notwendig geworden, weil das Unternehmen seit den 90er Jahren systematisch Verluste verschleiert hat. Allein für das vergangene Geschäftsjahr, das am 31. März 2011 zu Ende ging, weist Olympus nunmehr einen Nettogewinn in Höhe von 38,7 Milliarden Yen (381,1 Millionen Euro) aus; ursprünglich hatte das Unternehmen einen Gewinn von 73,8 Milliarden Yen (726,7 Millionen Euro) gemeldet.
Inzwischen hat Olympus mehrere Ausschüsse eingesetzt, die Maßnahmenkataloge erarbeiten sollen, um das Vertrauen der Investoren und Kunden zurückzugewinnen und ähnliche Skandale in Zukunft zu vermeiden. Ein Wechsel des Managements, so Olympus Präsident/CEO Shuichi Takayama, sei nicht vor Februar nächsten Jahres geplant; die neue Unternehmensspitze soll in einer außerordentlichen Aktionärsversammlung eingesetzt werden. Unterdessen ist der am 14. Oktober gefeuerte Präsident/CEO Michael Woodford, der den Finanzskandal bei Olympus ans Licht gebracht hatte, nach Japan zurückgekehrt, um Möglichkeiten zu prüfen, ein neues Management zusammenzustellen und dafür die Unterstützung wichtiger Aktionäre zu gewinnen. Woodford hatte mehrfach seine Bereitschaft erklärt, an die Spitze des Unternehmens zurückzukehren, um es wieder auf Kurs zu bringen.