Die von Woodford aufgedeckten überhöhten Provisionszahlungen in Höhe von 687 Millionen US-$ sowie die Abschreibungen in Höhe von rund 600 Millionen US-$ auf drei zwischen 2006 und 2008 übernommene japanische Unternehmen seien genutzt worden, um Verluste zu verschleiern, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Bilanzfälschungen gehen offensichtlich bis in die 90er Jahre zurück. Er habe von diesen Vorgängen nichts gewusst, beteuerte der neu ernannte Präsident und CEO Shuichi Takayama, der seit 41 Jahren für Olympus arbeitet, auf einer Pressekonferenz.
Nachdem bereits am 26. Oktober der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende von Olympus, Tsuyoshi Kikukawa, zurückgetreten war, hat der Aufsichtsrat nunmehr Executive Vice President Hisashi Mori entlassen. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass Mori in die finanziellen Manipulationen involviert gewesen sei, erklärte das Unternehmen. Der ständige Rechnungsprüfer des Unternehmens, Hideo Yamada, bot von sich aus seinen Rücktritt an.
Olympus entschuldigte sich bei seinen Aktionären, Investoren und Geschäftspartnern für die Unregelmäßigkeiten, die das Unternehmen nachhaltig schädigen können. So drohen nicht nur strafrechtliche Konsequenzen für die involvierten Manager; Olympus muss auch mit Schadensersatzforderungen von Investoren und im schlimmsten Fall sogar mit dem Ausschluss von der Börse in Tokio rechnen. Die Ermittlungen des unabhängigen Ausschusses, den Olympus im Zuge der Vorwürfe eingerichtet hatte, würden fortgesetzt, erklärte Präsident Shiuchi Takayama. Über weitere Erkenntnisse werde das Unternehmen umgehend informieren. Der Aktienkurs von Olympus brach nach Mitteilungen nochmals um 27% ein. Seit der Entlassung Woodfords am 14.10. hat das Unternehmen fast zwei Drittel seines Börsenwerts verloren.