Neuer Digitalbelichter für Baryt-Papiere

Der Inhaber des Polycolors Fachlabors in Essen, Kai Sandner, hat einen  neuartigen Digitalbelichter entwickelt, der speziell für die Herstellung von Abzügen auf klassischem Schwarz-Weiß Barytpapier geeignet ist. Anders als ein Drucker arbeitet der b2-mono ähnlich wie ein klassischer analoger Vergrößerer: Die Pixel der Bilddateien werden in invertierte (negative) Helligkeitswerte umgesetzt und dann auf das lichtempfindliche Barytpapier belichtet.

Anders als beim analogen Vorbild wird das Papier beim b2-mono über ein Walzensystem transportiert, damit zehn unterschiedliche Teilbelichtungen durchgeführt werden können. So können 1024 Tonwerte reproduziert werden. Als Bildgeber dient ein hochauflösendes LCD Panel mit einer Kaltlichtbeleuchtung aus LED Zeilen und einer Auflösung 366 dpi. Dank einer Arbeitsbreite von 52 cm kann das Gerät Bilder in Formaten bis zu 50 x 100 cm herstellen.

Für die Verarbeitung nutzt Sandner ein Jobo Autolab, in dem das Papier nach dem Rotationrpinzip zunächst einem Entwicklungs-, dann einem Stoppbad ausgesetzt und anschließend fixiert wird. Danach folgt eine ausgiebige Wässerung von ca. 2 Std., um Fixierbadreste aus dem Papier zu entfernen. Nach einer Vortrocknung wird das Barytpapier ca. 48 Stunden auf Netzen ge trocknet und dann in einer Trommelpresse geglättet. Im letzten Arbeitsschritt folgt der Zuschnitt der Bögen auf das vom Kunden gewünschte Endformat.

Zur Zeit läuft bei Polycolor ein gut funktionierender Prototyp, eine Serienfertigung ist in Vorbereitung. Der b2-mono ist der Nachfolger des Variochromat Belichters, der Ende der 1990er Jahre von Kai Sandner entwickelt wurde. Er basierte auf einer hochauflösenden monochromen Kathodenstrahlröhre, die von einer sehr aufwändigen, in Handarbeit gefertigten Elektronik angesteuert wurde. Zudem mussten einige sehr teure Komponenten eingesetzt werden, was die Kosten für das Gerät in unrealistische Höhen trieb.

Dagegen besteht der b2-mono im wesentlichen aus Standard-Bauteilen, die auch anderweitig in großer Zahl verwendet werden. Lediglich die Software, die unter Windows 10 läuft, wurde speziellf ür das Gerät entwickelt.