Mit einer neuen Unternehmensstruktur will Canon in Deutschland die Effizienz steigern und Synergieeffekte erzielen. Rückwirkend zum 1. Juli 2001 werden die zwei bisher rechtlich selbständigen Unternehmen Canon Deutschland GmbH und Canon Euro-Photo GmbH zu einer neuen Gesellschaft zusammengelegt.
Damit ist die traditionell gewachsene Zweiteilung der Canon Aktivitäten in Deutschland beendet. Bisher war die Canon Euro-Photo GmbH in Willich vornehmlich für das Kamera- und Camcorder-Geschäft des Technologiekonzerns verantwortlich, während bei der Canon Deutschland in Krefeld Produkte der Büroorganisation, Kopierer, Scanner und Drucker vermarktet wurden. Die technologische Entwicklung führte dabei in den letzten Jahren zu einer immer stärkeren Überschneidung der früher getrennten Technologien und Vertriebswege. Darum soll in der neuen Canon Deutschland GmbH die Strukturierung der Aktivitäten nicht mehr nach Technologien, sondern nach Zielgruppen vorgenommen werden.
Sitz des neuen Unternehmens ist Krefeld. Der Standort Willich soll aber erhalten bleiben: Dorthin werden wichtige Verwaltungsfunktionen sowie der Vertriebsbereich Regional-Direktion West verlegt.
In Zukunft wird es bei der Canon Deutschland GmbH zwei getrennte Vertriebsbereiche „Volume“ und „Value“ geben. Unter letzteren Begriff fällt dabei die Bürokommunikation mit den Hauptsegmenten Netzwerklösungen, Dokumentenmanagement-Systeme, In- und Output-Lösungen sowie IT-Services mit den Produkten elektronische Drucksysteme, multifunktionale Bürosysteme, Großformatdrucker, Farbkopierer, Dokumentenscanner und Laserfaxgeräte.
Der Consumer-Bereich wird unter dem Namen „Volume“ zusammengefaßt. Dazu gehören Kameras (digital und analog), Camcorder, Desktop-Drucker, Scanner, Projektoren, Tischkopiergeräte, Faxe und Taschenrechner — also Produkte, die endkundenorientiert in großen Stückzahlen vertrieben werden.
Die neue Firma wird von dem bisherigen Geschäftsführer der beiden deutschen Canon Gesellschaften, Dr. Roderich Stomm, geleitet. Er erwartet von dem neuen Auftritt in Deutschland einen einheitlichen Marktauftritt und wirtschaftliche Synergieeffekte. „Was früher einmal Sinn machte, nämlich zwei selbständige Gesellschaften in Deutschland zu führen — und das erfolgreich — ist aufgrund einer sich ändernden Marktsituation nicht mehr zeitgemäß“, erklärte Stomm. „Eine interne Umstrukturierung und ein einheitlicher Marktauftritt sind die Maßnahmen, die unser Unternehmen in dieser Gesamtwirtschaftslage benötigt.“
Nach Aussagen von Harald Horn, Director Sales Camera Division, wird sich für die Handelspartner von Canon mit der Neustrukturierung zunächst nichts ändern. Die Zuständigkeit der bisherigen Ansprechpartner bleibe erhalten. Dabei werden positive Effekte von der Tatsache erwartet, daß Canon jetzt dem Handel als Vollsortimenter mit einer Produktpalette begegnen kann, die den gesamten Imaging-Bereich umfaßt und in dieser Vollständigkeit bei keinem anderem Unternehmen zu finden ist. Durch den einheitlichen Marktauftritt soll Canon als Marke im Consumer-Bereich wesentlich gestärkt werden.