Markt für Consumer Electronics wächst „smart"

Mit insgesamt 8,25 Millionen verkauften digitalen Kameras blieb dieses Produktsegment auf dem hohen Vorjahresniveau. Bei der Gesamtstückzahl sind 1,1 Millionen (+ 15 %) hochwertige digitale Spiegelreflex- und System-Kameras mit Wechselobjektiv enthalten.

„2011 stand ganz im Zeichen der smarten Geräte. Neben Smart TV, den Fernsehgeräten mit Internetanschluss, und Smartphones konnten sich die Tablet-PCs weiter im Markt durchsetzen“, erklärte Dr. Rainer Hecker, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Frankfurt. Insgesamt gehörten 2011 großformatige Fernsehgeräte für HDTV, 3D und Internetanschluss, Komponenten für die Heimvernetzung, digitale Satelliten-Empfänger und alle Geräte, die eine mobile Mediennutzung erlauben, zu den besonders nachgefragten Produkten.

Trotz eines kleinen Rückgangs um 3,2 Prozent behauptet sich die klassische Unterhaltungselektronik mit einem Umsatzanteil von 53 Prozent (knapp 14,5 Mrd. Euro) als größtes Segment im Gesamtmarkt. Dabei kommt der größte Umsatzanteil mit knapp sechs Milliarden Euro von den Fernsehgeräten. Mobile Geräte wie Smartphones und Tablet-PCs verzeichneten signifikante Absatz- und Umsatzsteigerungen. Der Bereich der privat genutzten Telekommunikationsprodukte wuchs auf knapp 6,3 Milliarden Euro (+ 34 %). Die privat genutzten IT-Produkte erzielten ein Wachstum von 3,9 Prozent auf knapp 6,4 Milliarden Euro.

Die Abschaltung der analogen Satellitenübertragung am 30. April 2012 führte bereits zu höheren Absätzen bei digitalen Satelliten-Receivern für Standard- und HDTV. Alle Marktteilnehmer profitierten zudem von der IFA in Berlin, die als weltweite Leitmesse für Consumer Electronics und Elektro-Hausgeräte mit einem Auftragsvolumen von mehr als 3,7 Milliarden Euro und damit als wichtigster Orderplatz der Branche starke Impulse setzt.

Die Marktzahlen der CE-Branche werden von den Marktforschern der gfu-Gesellschafter und der Mitgliedsfirmen des Fachverbands Con sumer Electronics des ZVEI sowie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gemeinsam einheitlich für alle Marktteilnehmer in Form des offiziellen Consumer Electronics Markt Index CEMIX erhoben und in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) für jedes Quartal veröffentlicht.

Mit knapp 9,7 Millionen verkauften Fernsehgeräten (+ 3 %) wurde 2011 eine neue Höchstmarke erreicht. Bedingt durch den anhaltenden Preisverfall ging der Umsatz in diesem Bereich auf knapp sechs Milliarden Euro (-4,4 %) zurück. Der Trend zu größeren Bilddiagonalen setzt sich ungebremst fort. Geräte mit Bildschirmen von 37 Zoll (94 cm) und größer stellen mit knapp 3,5 Milliarden Euro (58 %) den größten Umsatzanteil im TV-Bereich.

Das Verschmelzen von Fernsehen und Internet prägte mit mehr als 3,4 Millionen (2010: 2 Mio.) verkauften Smart TV den stärksten Trend im TV-Markt 2011. Darüber hinaus schreitet die Heimvernetzung weiter voran. Smartphone und Tablet-PC reihen sich als Zuspieler zum Smart TV, als intelligente Fernbedienung oder als zusätzlicher Bildschirm nahtlos in dieses Szenario ein.

Mit mehr als 1,7 Millionen in 2011 verkauften 3D-tauglichen TV-Geräten setzt sich die räumliche Darstellung des TV-Bilds weiter durch.

Im Jahr 2011 erzielten digitale Set-Top-Boxen für Standard (+12 %) und HDTV (+25 %) große Zuwachsraten beim Absatz. Auch Komplettlösungen für den digitalen und HDTV-Empfang, Fernsehgeräte mit serienmäßig integrierten digitalen Empfangsteilen, erfreuen sich mit einem Anteil von 98 % an den TV-Geräte-Verkäufen großer Beliebtheit. Mit 1,3 Millionen Stück (+ 36 %) hat der Absatz von Blu-ray-Playern im Jahr 2011 erstmals die Millionengrenze überschritten.

Die vielfältig nutzbaren Smartphones haben 2011 konventionelle Mobiltelefone in Absatz und Umsatz überholt. So wurde mit 14,5 Millionen (+89 %) verkauften Smartphones ein Umsatz von mehr als 5,1 Milliarden Euro (+ 90 %) erzielt. Im Gegensatz dazu wurden 10,8 Millionen (- 26 %) herkömmliche Handys mit einem Umsatz von knapp 800 Millionen Euro (- 50 %) abgesetzt.

Einen deutlichen Zuwachs erzielten im vergangenen Jahr die Tablet-PCs. Mit einem Absatzanstieg um 230 Prozent wurde mit 1,4 Millionen Stück bereits im ersten Jahr nach der Markteinführung die Millionengrenze überschritten. Dies hat ein Umsatzvolumen von 720 Millionen Euro (+174 %) zur Folge. Mit 7,1 Millionen Stück (+7 %) blieben auch die Notebooks beim Absatz auf Wachstumskurs, allerdings mit einem Umsatzrückgang von einem Prozent.

Für das laufende Jahr prognostizieren die Marktforscher eine ebenfalls positive Marktentwicklung. „Ausgehend von einem weiterhin positiven wirtschaftlichen Umfeld in Deutschland mit hoher Anschaffungsneigung und positiver Lage am Arbeitsmarkt gehen wir für das laufende Jahr von einem Umsatzwachstum in Höhe von knapp drei Prozent aus.” erklärte Dr. Hecker. „Dabei erwarten wir in allen drei Bereichen (Unterhaltungselektronik, privat genutzte TK und IT) Zuwächse. Die sportlichen Großereignisse Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele im ersten Halbjahr sowie das jährliche Branchen-Highlight, die IFA von 31. August bis 5. September in Berlin, werden dazu maßgebliche Impulse geben.“