Auch das außerordentliche Ergebnis war mit -1,4 Millionen Euro weniger schlecht als das Resultat des Vorjahreszeitraumes (-2,4 Millionen Euro). Daher verringerte sich der Verlust nach Steuern um 2,8 Millionen Euro auf -4,6 Millionen Euro.
Besonders positiv entwickelte sich das Geschäft mit Ferngläsern, Spektiven und Entfernungsmessgeräten, das um 34,4 Prozent auf 17,7 Millionen Euro wuchs. Die Auslieferung des Leica Digital-Modul-R sorgte bei den Leica Systemkameras für ein Wachstum von 30.5 Prozent auf 16,6 Millionen Euro. Nach Angaben von Leica Camera wird die Nachfrage weiterhin die Fertigungskapazitäten übersteigen. Auch die Verkäufe von Kameras und Objektiven des Leica Messsuchersystems entwickelten sich leicht positiv.
Das Geschäft mit analogen und digitalen Kompaktkameras ging vorübergehend um 55,6 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 6,2 Millionen Euro zurück – hauptsächlich durch Einflüsse der Lebenszyklen in der Kompaktkamerapalette. Die zum Ende des ersten Halbjahres vorgestellte Digitalkamera Leica D-Lux 2 soll allerdings in den nächsten Wochen zu einer Belebung der Umsätze beitragen.
Während Leica Camera im europäischen Ausland um 12,7 Prozent, in Asien und Australien um 6,4 Prozent und in Nordamerika um 13,3 Prozent zulegte, lag der Umsatz in Deutschland mit 10,9 Millionen Euro um 7,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes.
In einer Pressemitteilung wird betont, daß die Anpassung der Unternehmensstrukturen an das geringere Umsatzniveau in Teilen der Gruppe bereits begonnen hat. Maßnahmen am Standort Solms sollen in den kommenden Monaten gestartet werden. Vorbereitende Gespräche mit dem Betriebsrat nähern sich einem Abschluß.
Bei der Reduzierung der Lager- und Kapitalbindungskosten wurde mit einer Verminderung der Vorräte um 29,3 Prozent auf 32,4 Millionen Euro ein erster Erfolg erzielt. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung wurde um 12,4 Prozent auf 3,9 Millionen Euro gesteigert. Damit will Leica Camera digitale Technologien in die bestehenden Produktgruppen und Systeme integrieren und auf diese Weise das Unternehmen und das Produkt-Portfolio stärken. Durch die Beteiligung an Zukunftsinitiativen wie einem neuen Photonik-Zentrum in Wetzlar sollen auch zusätzliche Potentiale erschlossen werden.
Nach Abschluß der Kapitalerhöhung haben sich die Anteile der beiden Großaktionäre an Leica Camera vergrößert: Hermès International SCA, Paris, hält jetzt 36,2 Prozent (zuvor 31,5 Prozent), die ACM Projektentwicklung GmbH, Salzburg, 35,8 Prozent (zuvor 27,2 Prozent).