Der von Leica gemeinsam mit der Kodak Sensorsparte ISS Bildsensor mit einer Aufnahmefläche von 18 x 27 mm zeichnet sich durch ein besonderes Design aus: die auf jedem Pixel sitzenden Mikrolinsen wurden besonders in den Randbereichen in der Bildachse verschoben, um die bei digitalern Sensoren auftretenden Probleme durch schräg einfallendes Licht zu minimieren. Zudem wird bei dem Chip ein besonders dünnes Deckglas eingesetzt und damit die unerwünschte Lichtbrechung reduziert. Ganz verzichtet wurde auf einen Moiré-Filter, der nach Ansicht der Leica Spezialisten immer einen Schärfe- und Detailverlust mit sich bringt. Störende Moirés werden in der Bildverarbeitung der Kamera herausgerechnet.
Die kurze Blitz-Synchronzeit von 1/250 Sekunde macht bei der M8 auch Tageslicht-Blitzaufnahmen mit selektiver Schärfe möglich. Umgekehrt bietet der ausgesprochen rauscharme CCD Bildsensor mit einer Grundempfindlichkeit von ISO 160 eine maximale Empfindlichkeit von ISO 2500 – und damit die Voraussetzung für die Leica M-typische Available-Light-Fotografie.
Bei der Leica M8 kommt erstmals die M-TTL-Blitztechnologie zum Einsatz. Dabei wird vor der eigentlichen Belichtung ein Vorblitz ausgesandt; die Kamera ermittelt dann durch TTL-Messung des vom Motiv reflektierten Lichts die Leistung für den Hauptblitz.
Die Schärfe-Einstellung kann durch den hellen und kontrastreichen Sucher schnell und exakt durchgeführt werden – und die kaum wahrnehmbare Auslöseverzögerung macht auch die digitale M Kamera zu einer der schnellsten der Welt.
Mit dem Bildfeldwähler kann der Fotograf die Bildwirkung einer anderen Brennweite simulieren, ohne das Objektiv zu wechseln, indem er den entsprechenden Sucherrahmen einspiegelt. Wie beim M System gewohnt, sind dabei der exakte Bild-Ausschnitt und die Umgebung des Motives zu sehen.
Herzstück der Bedienung der digitalen Funktionen ist die Kreuztasten-Drehrad-Kombination, mit der die wichtigsten Einstellungen wie Sensor-Empfindlichkeit, Belichtungskorrektur, Weißabgleich, Datenkompression und Bildauflösung schnell gesteuert werden können. Für häufig verwendete Kombinationen gibt es drei individuell belegbare Profil-Speicherplätze.
Die Leica M8 bietet die Wahl zwischen den Farbraumvarianten ECI RGB, Adobe RGB und sRGB. Die Daten werden im Adobe Digital Negativ (DNG) gespeichert und mit speziellen Algorithmen, die Leica gemeinsam mit dem dänischen Hersteller Phase One entwickelt hat, vearbeitet. Mit Hilfe der mitgelieferten Leica Digital Capture Software kann die Kamera über eine USB-Verbindung auch von einem Computer aus bedient werden. Die Bilddaten werden dann direkt auf der Festplatte gespeichert.
Zur Markteinführung der M8 wird auch das Objektivprogramm erweitert. So führt Leica mit dem Elmarit-M 1:2,8/28 mm ASPH ein besonders kompaktes Weitwinkelobjektiv ein, das an der neuen Digitalkamera mit einer Äquivalenzbrennweite von 35 mm als Standardobjektiv eingesetzt werden kann.
Um auch den extremen Weitwinkelbereich für die Digitalfotografie zu erschließen, hat Leica ein weiteres Tri-Elmar entwickelt. Bei diesem Objektiv-Typ kann der Anwender zwischen drei festen Brennweiten wählen – bei der neuen Linse zwischen 16, 18 und 21 mm bei einer Lichtstärke von f1,4. Das bedeutet für den Einsatz an der M8 Brennweiten von 21, 24 und 28 mm. Passend zu dem neuen Tri-Elmar gibt es einen Universal-Weitwinkel-Sucher, der die korrekten Bildausschnitte sowohl für die analogen M-Modelle als auch für die M8 anzeigt.
Die Leica M8 wird ab Ende November 2006 an die Leica Fachhandelspartner ausgeliefert. Die unverbindliche Preisempfehlung für Deutschland beträgt 4.195,- Euro.