Kodak hatte sich im Rahmen der im Januar dieses Jahres begonnen Kooperation mit Photo Porst die Rechte an den Marken Porst, Photo Porst und Königsbild für sämtliche Bilddienstleistungen gesichert. Alle übrigen Namensrechte von Photo Porst werden jetzt von Ringfoto erworben.
Nach Ansicht von Insolvenzverwalter Dr. Beck bietet die Lösung mit Kodak als Industriepartner und der Ringfoto Gruppe die Möglichkeit, das Photo Porst Franchise Konzept ganzheitlich aufrecht zu erhalten. Das Angebot soll nicht nur für die Franchise Fachgeschäfte, sondern auch für die Film- und Bild-Annahmestellen gelten. Ringfoto – bereits vor der Transaktion Europas größte Fotofachhandels-Gruppe – hat nach Ansicht von Geschäftsführer Michael Gleich „mit diesem Konzept einen weiteren Meilenstein für eine zukunftsweisende und wirtschaftlich solide Strategie zur Stützung des mittelständischen Fotofachhandels gelegt.“ Der Name Photo Porst, so erklärte Gleich im Gespräch mit imaging+foto-contact, sei immer noch interessant und biete darum ein Potential über das bisherige Franchise System hinaus.
Franchisenehmer, deren Mietvertrag über die Photo Porst Zentrale abgeschlossen wurde, sollen die Möglichkeit erhalten, in diese Verträge selbst einzutreten. Bereits für den kommenden Donnerstag wurden Porst Franchisenehmer der Region zu einer Informationsveranstaltung in Nürnberg eingeladen, auf der das gemeinsame Angebot von Ringfoto und Kodak erläutert werden soll. Weitere Veranstaltungen sind am Sonntag, den 25. August, in Frankfurt und am Dienstag, den 27. August, in Hamburg geplant.
Mit der Vereinbarung hat sich Kodak das Bildergeschäft der Photo Porst Franchise Partner für seine Labors gesichert. Dazu erklärte Kodak Geschäftsführer Martin Wolgschaft: „Mit diesem Angebot können die Franchisenehmer ihre Geschäfte nun unabhängig von dem Photo Porst Insolvenzverfahren auf die weitere Zukunft ausrichten und die im Rahmen unserer ursprünglichen Photo Porst Kooperation geplanten Aktivitäten wieder aufgreifen und umsetzen. Durch das Engagement von Kodak und Ringfoto werden sie in der Lage sein, das komplette Nachfrage-Spektrum im Bereich der digitalen und analogen Fotografie zu bedienen.“
Die Zukunft der Porst-eigenen Filialen ist noch nicht abschließend geklärt. Nach Aussage von Insovenzverwalter Dr. Siegfried Beck sind die bisherigen Filialleiter über die Möglichkeit informiert worden, die jeweilige Filiale in Eigenregie zu übernehmen und das Franchise-Angebot von Kodak und Ringfoto anzunehmen. Einzelheiten sollen den Filialleitern in Kürze auf einer weiteren Informationsveranstaltung vorgestellt werden. Auch Ringfoto Gesellschafter, so Michael Gleich, haben bereits Interesse an einzelnen Filialen gezeigt. Die "Financial Times" von heute berichtet zudem, die Fotohandelskette Foto Dose halte ein Angebot zur Übernahme von 60 Porst-Filialen nicht aufrecht. Diese Meldung wollte Dr. Beck gegenüber imaging+foto-contact nicht kommentieren. Der Port-Insolvenzverwalter hielt es in diesem Zusammenhang für denkbar, daß eine Anzahl der bisherigen Filialen von Mitgliedern des Photo Porst übernommen werden könne, um in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Kodak und Ringfoto als eigenständiges Unternehmen weitergeführt zu werden. Die Frage, ob mit der Kodak-Ringfoto Vereinbarung das Ende von Photo Porst als eigenständiges Unternehmen besiegelt sei, wollte Dr. Siegfried Beck im Gespräch mit imaging-foto-contact daher nicht bewerten.