In der Mitteilung an die Belegschaft wird betont, daß die KFS zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages über keinerlei Liquidität verfügte und aufgrund der seit der Übernahme der KFS durch die BHG CP im Dezember vergangenen Jahres bestehenden Verträge vollständig von der BHG Colorprint GmbH & Co. KG (BHG CP) und der V-Dia GmbH abhängig war. Dazu heißt es wörtlich: „Nachdem durch diese Verträge aus bislang nicht geklärten Gründen in den letzten Monaten keinerlei Zahlungen mehr geleistet wurden, hätte die KFS ohne Eingreifen des früheren Gesellschafters Kodak GmbH und einer direkten Beauftragung der KFS nach Eröffnung der Insolvenz keine – wie immer geartete – Chance zum Überleben gehabt. Entsprechend war es gerade ,kriegsentscheidend‘, daß es dem Insolvenzverwalter in intensiven Verhandlungen mit der Kodak GmbH unter der Drohung des sofortigen Wegfalls der gesamten Produktion gelungen ist, eine Finanzierungszusage mit dem Ziel der Fortführung der Produktion an den noch nicht geschlossenen Betriebsstätten für den Zeitraum ab dem 01.05.2004 zu vereinbaren.”
In diesem Zusammenhang hat die Kodak GmbH – wie berichtet – zugesagt, die für sie und zur Weiterleitung an ihre Kunden nahtlos weiterzuführenden Laborarbeiten für einen Zeitraum bis zu sechs Monaten zu finanzieren.
Nach Sicherstellung der Produktion geht es dem Insolvenzverwalter nach eigenem Bekunden jetzt vor allem darum, „zu retten, was zu retten ist.” Voraussetzung dafür, so Schreiber, sei, daß die verbliebenen Großkunden der Kodak GmbH ihre Verträge fortsetzen. Erste Priorität hat jetzt der Aufbau einer funktionierenden Verwaltungsorganisation, die nach Angaben von Schreiber angesichts der Sitzverlegung der KFS in die Räumlichkeiten der V-Dia GmbH bei dem insolventen Unternehmen nicht vorgefunden wurde. Diese Organisation soll mit Hilfe interner und externer Mitarbeiter so schnell wie möglich installiert werden. Dabei wird in Erwägung gezogen, diese in Anbetracht der in Stuttgart gegebenen Möglichkeiten kurzfristig nach dort zu verlagern: „Die notwendigen Managementaufgaben werden nunmehr vom Verwalter bzw. den Mitarbeitern seines Teams zusammen mit branchenkundigen Mitarbeitern aus dem Hause der KFS bzw. auch der Kodak GmbH, Stuttgart, wahrgenommen”, heißt es in der Mitteilung an die Belegschaft. Zu den Zukunftsperspektiven äußert sich Schreiber wie folgt: „Rein theoretisch könnte das Insolvenzstadium überwunden werden durch einen Insolvenzplan oder im Wege einer ,übertragenden Sanierung‘. Von einem Insolvenzplan, von dem früher einmal ,zur Besänftigung‘ die Rede war, kann nach Sachlage zum gegenwärtigen Zeitpunkt überhaupt nicht gesprochen werden. Inwieweit sich Interessenten für eine ,übertragene Sanierung‘ an einen Investor melden, wird man abwarten müssen. Insofern bleibt der Insolvenzverwalter mit Nachdruck bemüht.”