Keine Krise bei Consumer Electronics in Deutschland

Besonders erfreulich war die Entwicklung im vierten Quartal, dies ist mit dem Weihnachtsgeschäft der wichtigste Zeitraum in Jahresverlauf. Für das Gesamtjahr 2009 wurde so ein Umsatzvolumen von 24,325 Milliarden Euro erreicht (2008: 24,377 Mrd. Euro).  

Größten Anteil am Erfolg hatten 2009 erneut die innovativen TV-Geräte mit Flach-Display. Sie dominieren den Markt. Mobile Geräte für portable Navigation, digitale Audio- und Video-player, digitale Kameras und Notebooks verzeichneten Absatz- und vielfach auch Umsatzsteigerungen, zum Teil im zweistelligen Bereich, oder haben das hohe Absatzniveau behauptet. Sehr positive Impulse kamen für alle Marktteilnehmer von der IFA in Berlin, der weltweiten Leitmesse für Consumer Electronics und wichtigstem Orderplatz der Branche.

Die Marktzahlen der CE-Branche werden von den Marktforschern der gfu-Gesellschafter und der Mitgliedsfirmen des Fachverbands Consumer Electronics des ZVEI sowie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gemeinsam einheitlich für alle Marktteilnehmer in Form des offiziellen Consumer Electronics Markt Index CEMIX erhoben und in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) für jedes Quartal veröffentlicht.

 

Mit mehr als 8,3 Millionen verkauften Stück setzen die flachen Fernsehgeräte mit Plasma oder LC-Display 2009 eine neue Rekordmarke. Somit standen zum Jahresende 2009 insgesamt rund 25 Millionen LCD- und Plasma-TVs in den deutschen Haushalten (über 65 Prozent Haushaltsausstattung). Über alle Technologien verteilt, wurden 2009 in Deutschland insgesamt über 8,6 Millionen Fernsehgeräte verkauft, mehr als eine Million oder knapp 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Aufgrund des anhaltenden Preisverfalls beträgt der Umsatzzuwachs bei TV-Geräten 2009 allerdings nur 5,5 Prozent auf 6,013 Milliarden Euro.

 

Fortgesetzt hat sich der Trend zu TV-Geräten mit größeren Bilddiagonalen. Geräte mit Bildschirmen von 37 Zoll (94 cm) und größer stellen den größten Umsatzanteil (48 Prozent). Diese Bildschirmdiagonalen sind erst durch LCD- und Plasma-Technologie möglich geworden.

 

Das hoch auflösende Fernsehen HDTV erreicht nun auch in Deutschland den Massenmarkt. Die Geräteindustrie hatte die Voraussetzungen für den Übergang zum Fernsehen in High-Definition-Qualität längst geschaffen. Ende 2009 standen rund 20 Millionen HD-geeignete Fernsehgeräte (HD ready) in den deutschen Haushalten, davon 6,4 Millionen mit integriertem HDTV-Empfänger oder einer HDTV-Set-Top-Box.

 

Set-Top-Boxen für HDTV verzeichnen für das Jahr 2009 große Zuwachsraten beim Absatz (Kabel + 105 Prozent und Satellit + 220 Prozent). Dem Verbraucher stehen zunehmend auch Komplettlösungen für den digitalen und HDTV-Empfang zur Verfügung, da die Hersteller ihre Fernsehgeräte serienmäßig mit entsprechenden integrierten Empfangsteilen ausstatten. Diese TV-Geräte hatten auf das Gesamtjahr bezogen bereits einen Anteil von 45 Prozent bei den Verkäufen in 2009.

 

Mit 524.000 Stück (+ 280 Prozent) haben die Blu-ray-Player in 2009 eine wichtige Hürde genommen. Parallel dazu hat sich auch das Angebot an Filmen im hoch auflösenden Format deutlich ausgeweitet.

 

Die mobile Mediennutzung steht bei den Bundesbürgern hoch im Kurs. Entsprechend erfreuen sich mobile Geräte der Unterhaltungselektronik einer großen Nachfrage. Mehr als 3,1 Millionen MP3-Player und rund 3,6 Millionen portable Videoplayer wurden 2009 gekauft. Mit 8,5 Millionen (- 8,8 Prozent) verkauften digitalen Kameras blieb dieses Produktsegment weiter auf einem hohen Absatzniveau. Darunter sind 900.000 (+ 2,3 Prozent) hochwertige digitale Spiegelreflexkameras. Nach wie vor sehr beliebt sind die portablen Navigationsgeräte mit einer Stückzahl von vier Millionen.

 

Bei den privat genutzten Telekommunikationsprodukten (TK) ging der Umsatz im Jahr 2009 mit einem Minus von 24,3 Prozent erneut zurück. Der Rückgang ist auch 2009 hauptsächlich auf den geringeren Absatz von Mobiltelefonen zurückzuführen (16,6 Mio. Stück, – 21 Prozent). Erneut angestiegen ist hingegen die Nachfrage nach Smartphones mit integrierten Office-Funktionen, Megapixel-Kameras, MP3-Playern, Navigationsfunktion und großer Speicherkapazität (3 Mio. Stück, + 118 Prozent). Insgesamt wurden mit Telekommunikationsprodukten für den privaten Gebrauch 2,572 Milliarden Euro umgesetzt.

Ungebremst ist das Wachstum bei den Notebooks im Jahr 2009. Erstmals wurden mehr als 6,3 Millionen Stück verkauft. Sie tragen so mit mehr als 3,7 Milliarden Umsatz (+ 22 Prozent) wesentlich zum Umsatz bei den privat genutzten IT-Produkten bei. Stationäre PCs verzeichneten eine moderate Steigerung auf mehr als 1,5 Millionen Stück (+ 14 Prozent) und 921 Millionen Euro (+ 7,1 Prozent). Der Bereich der privat genutzten IT-Produkte trägt mit 6,826 Milliarden Euro und einer Steigerung von 19 Prozent zur positiven Marktentwicklung bei.