Nach Angaben von Gretag hat sich der Verkauf der Professional Imaging Division entscheidend auf den Erfolg der Verhandlungen mit den wichtigsten schweizerischen Geschäftsbanken ausgewirkt. Das Unternehmen wird den Verkaufserlös, über dessen Höhe Stillschweigen vereinbart wurde, einsetzen, um die bestehenden Bankschulden bis auf einen Kredit in Höhe von 24 Million CHF abzubauen. Dies wird als entscheidender Schritt auf dem Weg zur finanziellen Restrukturierung des Unternehmens angesehen. Zwar fließen Gretag durch die Transaktion keine neuen Mittel zu, doch entfallen die nach bisherigem Stand in nächster Zeit fälligen Rückzahlungen von laufenden Bankkrediten. Dies gilt insbesondere auch für die per 31. Januar 2002 geplante Rückzahlung des im Frühjahr 2001 von den Banken gewährten Konsortialkredites in Höhe von 50 Millionen CHF. Auch die laufenden Kosten zur Fremdkapitalfinanzierung werden deutlich reduziert.
Gretag sieht das größte Marktpotential in den Bereichen Großlabor-Technik, Online-Fotofinishing und Minilabgeräten für Foto-Ketten und den Facheinzelhandel. Damit will das Unternehmen im kommenden Jahr mit 1.300 Mitarbeitern einen Umsatz von über 400 Millionen CHF erzielen und zur Profitabilität zurückkehren. Wie geplant übernimmt Dr. Patrick W. Jung im Jahr 2002 als Nachfolger von William J. Recker die Unternehmensleitung.
Der neue Geschäftsplan von Gretag soll den Aktionären auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Gretag Imaging Holding AG am 4. Dezember 2001, zusammen mit einem Antrag für die Ausgabe von 3,9 Millionen neuen Aktien vorgelegt werden.
Im vergangenen Jahr setzte Gretag mit fast 2.800 Mitarbeitern 890 Millionen CHF um und fuhr einen Netto-Verlust von 46 Millionen CHF ein. Im ersten Halbjahr dieses Jahres verzeichnete das Unternehmen nach einem Umsatzeinbruch auf 171 Millionen CHF (1. Halbjahr 2000: 418 Millionen CHF) einen Verlust von 152 Millionen CHF.
Das niederländische Unternehmen Océ erzielte im vergangenen Jahr mit 22.000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 3 Milliarden Euro.