Gretag Imaging Holding AG meldet Insolvenz an

Mit dem Insolvenzantrag, dessen Notwendigkeit am 23.12. vom Gretag Aufsichtsrat beschlossen wurde, war die Beschlußfassung über die am 3. Dezember vom Management vorgeschlagenen Rettungsmaßnahmen auf einer für den 23.12.2002 anberaumten außerordentlichen Hauptversammlung obsolet geworden. Gretag war aufgrund der rasanten Expansionspolitik des damaligen Managements vor zwei Jahren in arge Turbulenzen geraten, die zu einer dramatischen Überschuldung des Unternehmens führten.

Obwohl die neue Geschäftsführung in Verhandlungen mit italienischen Gläubigerbanken und der Eastman Kodak Company mündliche Zusagen für einen weitgehenden Forderungsverzicht erreichen konnte, wären andere Verbindlichkeiten kurzfristig fällig geworden. Auf dieser Grundlage war das Management nicht in der Lage, der Hauptversammlung ein positives Eigenkapital auf Grundlage der am 3. Dezember vorgeschlagenen Maßnahmen auszuweisen. Damit war der Insolvenzantrag unausweichlich. Von der Maßnahme sind 400 Mitarbeiter in der Schweiz und 600 in anderen Ländern betroffen. Die Dezember-Gehälter konnten laut einer Pressemitteilung ausgezahlt werden.

Jetzt sollen Konzepte für die Fortführung der überlebensfähigen Unternehmensteile von Gretag entwickelt werden. Dazu dürften die Cyra-Serie von digitalen Geräten für Großlabors, die in San Marco, Italien, hergestellte Minilab-Palette und die bei der früheren Systel im italienischen Olmo di Martellago produzierten Verpackungssysteme für Großlabors gehören.

Auf Anfrage von imaging+foto-contact erklärte der Geschäftführer der Gretag Imaging Deutschland GmbH, Wiesbaden, Rainer Bauer, zur Stunde bestehe keine wirtschaftliche Notwendigkeit für einen Insolvenzantrag. Das Unternehmen führe die Geschäfte bis auf weiteres wie gewohnt fort – dazu gehörten vor allem Serviceleistungen für Gretag Geräte.