Fujifilm hat die neue Systemkamera X-S20 angekündigt. Das besonders kompakte Modell eignet sich mit seinem Leichtgewicht von nur 491 Gramm sehr gut zum Mitnehmen, bietet aber mit KI-basiertem Autofokus, 6,2K-Video und doppelt so langer Akku-Laufzeit wie beim Vorgängermodell ein fast schon professionelles Leistungsprofil.
Die Kamera ist mit einem 26,1 MP X-Trans CMOS 4-Sensor, dem schnellen X-Prozessor 5 und einer Fünf-Achsen-Bildstabilisierung ausgestattet, die nach Angaben von Fujifilm 7,0 EV-Stufen kompensiert. Die Motiverkennung des Autofokus-Systems basiert wie bei der Fujifilm X-T5 auf künstlicher Intelligenz und nutzt Deep-Learning-Technologien, um nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen zuverlässig zu erkennen und im Fokus zu halten. Dabei werden Bewegungen des Motivs bei Voraus kontinuierlichem Autofokus (AF-C) im Voraus berechnet.
Eine interne Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) gleicht unerwünschte Kamerabewegungen, damit auch, in der Dämmerung oder in anderen Situationen mit wenig Licht aus der Hand fotografiert werden kann. Der Lichtempfindlichkeitsbereich reicht von ISO 160 (Video: ISO 125) bis 12.800 und kann auf ISO 80 (nur Foto) bzw. ISO 51.200 (Video: ISO 25.600) erweitert werden. 19 Filmsimulationen machen es möglich, den Bildeindruck analoger Fotos zu erzeugen. Zur Auswahl steht unter anderem der Modus „Nostalgic Neg.“ mit hoher Sättigung und weicher Tonalität.
Die X-S20 bietet ein besonderes klares Sucherbild mit 2,36 Millionen Bildpunkten und 0,62-facher Vergrößerung. Der berührungsempfindliche Monitor ist dreh- und schwenkbar. Mit einer Ladung des Akkus NP-W235 lassen sich rund 800 Fotos aufnehmen, etwa doppelt so viele wie beim Vorgängermodell.
Zu den neuen Merkmalen der X-S20 gehört der Vlog-Modus, der in Kombination mit dem Handstativ TG-BT1 und einem externen Mikrofon Videoaufnahmen auf hohem Niveau ermöglicht. So lassen sich Filme in 6,2K/30p mit 4:2:2 10-Bit aufzeichnen, auch 4K/60p oder 1080/240p werden unterstützt. Mit F‑Log2 steht zudem ein Aufnahmemodus zur Verfügung, der einen erweiterten Dynamikumfang von mehr als 13 Blendenstufen bietet. In Kombination mit einem kompatiblen externen HDMI-Rekorder von Atomos lassen sich auch 12-Bit-RAW-Videodateien aufzeichnen und als Apple ProRes RAW*7 in bis zu 6,2K mit Bildraten bis 29,97 Bildern pro Sekunde speichern. Mit den Monitor-Rekordern der Blackmagic Design Video Assist 12G-Serie können die Rohdaten auch als als Blackmagic RAW in bis zu 6,2K mit 29,97 Bildern pro Sekunde gespeichert werden.
Die X-S20 ist kompatibel mit dem Stativgriff TG-BT1, der speziell für die Produktion von Vlog-Inhalten entwickelt wurde. Trotz des kompakten Gehäuses bieten zwei 3,5mm-Buchsen die Möglichkeit zum Anschluss eines externen Mikrofons und eines Kopfhörers. Außerdem gibt es einen Vlog-Modus, der speziell für Selbstaufnahmen entwickelt wurde und sich über das obere Wahlrad schnell aktivieren lässt. Wenn sie mit einem USB-C-Kabel mit einem Computer verbunden wird, lässt sich die X-S20 ohne zusätzliche Software auch als Webcam nutzen. Während des Streamings oder einer Online-Konferenz können die Filmsimulationen auf das übertragene Bild angewendet werden.
Die Fujifilm X-S20 soll ab Ende Juni erhältlich sein. Sie kostet 1.399 Euro (UVP Gehäuse) bzw. 1.499 Euro (UVP mit XC15-45mmF3.5-5.6 OIS PZ) oder 1.799 Euro (UVP mit XF18-55mmF2.8-4 R LM OIS.