Das norwegische Fotohandelsunternehmen foto.no hat in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet. Das berichtet Petapixel unter Bezugnahme auf den norwegischen Informationsdienst E24. Demnach standen die Kunden der stationären Geschäfte in Bergen und Oslo am 29. November völlig überraschend vor verschlossenen Türen. Der Online-Shop von foto.no ist dagegen weiterhin geöffnet und präsentierte in den letzten Tagen zahlreiche Black Friday- und Cyber Monday-Angebote. Ob und wann Kunden nach Vorkasse mit Warenlieferungen rechnen können, ist aber unklar.
foto.no wurde 1987 gegründet und erzielte 2023 mit 60 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als einer halben Milliarde Norwegischen Kronen (NOK). Das entspricht etwa 43 Mio. Euro. In den letzten fünf Jahren sind nach Angaben des Unternehmens mehr als 55 Millionen NOK (4,73 Mio. Euro) Verluste aufgelaufen – trotz eines Gewinns von über fünf Millionen NOK (0,43 Mio. Euro) im Jahr 2021.
Auf die Frage nach den Gründen für die Insolvenz führte Inhaber und Mitgründer Roar Sandvik gegenüber E24 höhere Betriebskosten, geringere Margen, Währungsverluste und die veränderte Kaufkraft der Kunden an. Die bereits eingeleitete Umsetzung von Maßnahmen zur Kostensenkung sei nicht schnell genug vorangekommen. In einer E-Mail drückte Sandvik die Hoffnung auf eine Fortführung des Unternehmens „in einer an die heutige Welt angepassten Form“ aus. Der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Andreas S. Christensen, will jedenfalls die Möglichkeiten prüfen, den Betrieb mit neuen Eigentümern weiterzuführen und einen Teil der Mitarbeiter zu behalten.
Nach Angaben von foto.no stehen Schulden von knapp 75 Mio. NOK (6,45 Mio. Euro) Vermögenswerten von mehr als 40 Mio. NOK (3,44 Mio. Euro) gegenüber. Da noch nicht alle Forderungen angemeldet seien, wollte der Insolvenzverwalter die Zahlen weder bestätigen noch dementieren.