Hintergrund der einschneidenden Personalmaßnahmen ist die Kündigung der langjährigen Geschäftsbeziehungen durch den Kunden Fujifilm. Das japanische Imaging-Unternehmen hatte Ende August völlig überraschend eine Kooperation mit dem Schoeller-Konkurrenten Mitsubishi Paper Mills angekündigt, der in Zukunft die vollständige Versorgung von Fujifilm mit Basispapieren für Fotopapier übernehmen soll. Seit seiner Gründung vor rund 25 Jahren wurde das niederländische Fujifilm-Werk in Tilburg ausschließlich von Felix Schoeller mit Fotorohpapier beliefert. Durch die Entscheidung von Fujifilm wird Schoeller innerhalb von zwei Jahren 30 Prozent seines Fotopapier-Geschäfts verlieren – das entspricht etwa 40.000 Tonnen pro Jahr. Betroffen davon ist ausschließlich der Schoeller-Stammsitz in Osnabrück mit der speziell für Fotobasispapiere ausgerüsteten Papiermaschine 1. Nach der Auflösung der Geschäftsbeziehung mit Fujifilm innerhalb der nächsten 18 Monate wird Felix Schoeller hier nur noch für einen Großkunden, die Eastman Kodak Company, Fotobasispapier produzieren.
Für die Umrüstung der 1986 als größte Fotobasispapier-Maschine der Welt in Betrieb gegangenen Papiermaschine 1 will Felix Schoeller in den nächsten beiden Jahren 30 Millionen Euro investieren. Das Unternehmen stellt neben Fotobasispapier auch Inkjet- und Thermalpapiere für die Imaging-Industrie sowie Dekorpapiere für die Möbelbranche her. Bei Dekorpapieren, das unter anderem für Laminatfußböden verwendet wird, ist Felix Schoeller nach eigenen Angaben Weltmarktführer.