Digitale Wirtschaft rechnet mit Umsatzeinbußen

Digitale Wirtschaft rechnet mit Umsatzeinbußen

Auch die Digitale Wirtschaft bleibt von den Auswirkungen der Corona-Krise nicht verschont. Das zeigt eine eine aktuelle Mitgliederbefragung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW): 98 Prozent der befragten Digitalexperten aus BVDW-Mitgliedsunternehmen rechnen  für das laufende Jahr mit Umsatzeinbußen von durchschnittlich 32 Prozent. Die Soforthilfemaßnahmen von Bund und  Ländern bewertet ein Großteil aber als „zielführend“. Nur jeder sechste Befragte zeigte sich damit nicht zufrieden.

Nachbesserungsbedarf sehen die BVDW-Mitglieder allerdings vor allem in den steuerlichen Erleichterungen (51 Prozent), der Höhe der Soforthilfen (37 Prozent) sowie bei den jeweiligen Antragsverfahren (36 Prozent). Nur jeder Sechste (17 Prozent) fordert weniger Einschränkungen des öffentlichen Lebens.

„Ohne Zweifel hat die Bundesregierung gezeigt, dass sie in einer Krise schnell und konstruktiv agiert und politische Befindlichkeiten dabei hinten an stellt”, kommentierte BVDW-Präsident Matthias Wahl. „Bei einer Krise, die quasi keinen Lebens- oder Wirtschaftsbereich unberührt lässt, ist es gelungen, möglichst universelle Maßnahmen schnell auf den Weg zu bringen.“ Doch punktuell bestünde hier noch Nachholbedarf, fügte Wahl hinzu. „Kleine und mittelständische Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern werden bei den Soforthilfen von der Bundesregierung nicht berücksichtigt – Garantien alleine werden in vielen Fällen kaum ausreichen. Während einzelne Länder hier bereits mit einer Ausweitung der Soforthilfen regiert haben, erwarten wir einheitliche Lösungen auf Bundesebene, um diese Existenzen zu schützen.“

Die von der Bundesregierung angepassten Rahmenbedingungen für Kurzarbeit nehmen die Unternehmen der Digitalbranche gut an, nur 15 Prozent fordern hier mehr Spielraum. Ein Drittel der Digitalunternehmen (35 Prozent) hat Kurzarbeit beantragt oder plant, das zu tun. Davon sind durchschnittlich 65 Prozent der Belegschaft betroffen – die ursprüngliche Arbeitszeit wird oder wurde im Durchschnitt um 44 Prozent reduziert. Dennoch rechnet ein Fünftel der Unternehmen (21 Prozent) damit, Mitarbeiter wegen der Coronakrise entlassen zu müssen. „Das ist verheerend“, sagt BVDW-Präsident Wahl. „Die Fachkräftegewinnung gehörte bisher zu den größten Herausforderungen unserer Branche. Gemeinsam mit der Politik auf Bundes- und Länderebene müssen wir alles dafür tun, den nachhaltigen Schaden so gering wie möglich zu halten, damit wir uns schnell von dieser Krise erholen werden.“

Trotz alarmierender Zahlen herrscht in der Digitale Wirtschaft keine Panik: Zwei Drittel der befragten Digitalexperten (65 Prozent) glauben, dass die Digitale Wirtschaft im Vergleich zu anderen Branchen weniger stark von der Krise betroffen ist, nur sechs Prozent geben an, dass sie stärker betroffen sei.