Nikon erweitert sein Portfolio von professionellen spiegellosen Kameras der Z-Serie um die neue Nikon Z 8. Sie bietet zahlreiche Funktionen der Z 9 in einem Gehäuse, das um 30 Prozent kleiner ist als das der Z 9 und nur 910 g wiegt. Mit dem aus der Z 9 bekannten, mehrschichtigen (stacked) 45,7 Megapixel CMOS-Sensor, dem Expeed 7 Prozessor und nativer 8,3K Videoauflösung bietet das neue Modell viele Möglichkeiten. Für den Einsatz unter robusten Bedingungen hat Nikon die Z 8 mit der gleichen Wetterabdichtung und Kältetoleranz wie bei den Spitzenmodellen D6 und Z 9 versehen.
Die Lichtempfindlichkeit kann in Schritten von 1/3 oder 1/1 Blendenstufen im Bereich von ISO 64 bis 25.600 (erweiterbar auf ISO 32 bis 102.400) eingestellt werden, im Tonwertmodus HLG ist sie auf 400 bis 25.600 begrenzt. Mit speziellen Porträtfunktionen lassen sich Farbton und Helligkeit sowie die Weichzeichnung von Hauttönen fein abstimmen. Serienfotos nimmt die Nikon Z 8 ohne Sucher-Blackout mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Bildern pro Sekunde mit vollem AF/AE auf.
Dank des leistungsfähigen Prozessors werden Dual-Stream-Daten separat vom Bildsensor verarbeitet, das Hybrid-AF (Phasen- und Kontrasterkennung) mit Fokus-Assistent stellt ausgesprochen schnell scharf. Deep-Learning-Technologie ermöglicht auch beim Filmen und Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen (bis zu -9 LW) das präzise Erkennen und Verfolgen von Menschen, Hunden, Katzen, Vögeln, Autos, Motorrädern, Fahrrädern, Zügen und Flugzeugen. Dabei bleibt nach Angaben von Nikon die Schärfe auch dann auf den Augen, wenn sich das Motiv schnell bewegt oder auf dem Kopf steht. Gesichter werden selbst bei starkem Gegenlicht scharf abgebildet. Bei HDR-Aufnahmen (10-Bit-HEIF-Fotos bzw. 10-Bit-HLG-Videos) werden die Effekte auf entsprechend ausgestatteten Bildschirmen direkt dargestellt, ohne dass eine Bearbeitung notwendig ist.
Videos nimmt die Nikon Z 8 in Auflösungen von bis zu 8K/30p oder 4K/120p auf; für professionelle Workflows stehen zahlreiche Funktionen zur Verfügung. So können die Anwender 12-Bit-RAW-Material in der Kamera aufnehmen; dabei haben sie die Wahl zwischen dem professionellen Apple ProRes RAW HQ Codec (bis 4,1k 60p) oder dem N-RAW-Codec von Nikon (bis 8,3k/60p), dessen Speicherbedarf nach Angaben des Herstellers nur halb so groß ist. Bei internen 8,3K N-RAW- oder 4,1K ProRes RAW HQ-Aufnahmen werden in der Kamera Full-HD-Proxy-Dateien erstellt.
Für Tonaufnahmen kann das eingebaute Stereomikrofon oder externes Mikrofon mit Dämpfungsoption eingesetzt werden; die Empfindlichkeit ist einstellbar.
Zur Bildkontrolle dienen ein elektronischer 1,27-cm-OLED-Sucher mit ca. 3,69 Millionen Bildpunkten (Quad VGA) und ein 3,2 Zoll großer, berührungsempfindlicher TFT-LCD-Touch-Monitor mit ca. 2,1 Millionen Bildpunkten, der vertikal und horizontal geneigt werden kann.
Die Z 8 ist die erste spiegellose Kamera von Nikon, die mit zwei USB-C-Anschlüssen ausgestattet ist und so die Übertragung von Dateien auch dann erlaubt, wenn sie gerade aufgeladen wird. Für Speichermedien steht je ein Fach für CF Express- und SD Karten zur Verfügung.
Die Nikon Z 8 kommt Ende Mai 2023 zum Preis von 4.599 Euro (UVP Gehäuse) bzw. 5.549 Euro (UVP mit Nikkor Z 24–120 mm f/4 S) auf den Markt. Als Zubehör bietet der Hersteller den neuen Multifunktionshandgriff MB-N12 für Hoch- oder Querformataufnahmen (UVP 399 Euro) an. Er fasst zwei Akkus vom Typ EN-EL15c und eignet sich auch gut als Gegengewicht für lange Telebrennweiten.