Circuit City betreibt mehr als 750 Einzelhandelsgeschäfte in den USA, hatte aber bereits in der vergangenen Woche angekündigt, 155 Shops zu schließen und 17 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen. Der Antrag auf Gläubigerschutz stellt in den USA sicher, dass fällige Forderungen gegen ein Unternehmen nicht vollstreckt werden können, so dass eine Sanierung bei laufendem Geschäftsbetrieb möglich ist.
Bei Circuit City stehen Vermögenswerte in Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar Schulden von 2,32 Milliarden US-Dollar gegenüber – mehr als 100.000 Gläubiger sind betroffen. Die größte ungesicherten Lieferantenkredite werden HP, Samsung und Sony zugeschrieben.
Circuit City will die durch den Gläubigerschutz sichergestellte Liquidität dazu nutzen, seine Geschäfte mit Ware für das Weihnachtsgeschäft auszustatten. Dazu stellen die bisherigen Geldgeber eine Kreditlinie von 1,1 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.
Nach einem Bericht der Zeitung Richmond-Time Dispatch verlassen unterdessen in der Unternehmenszentrale von Circuit City zahlreiche entlassene Mitarbeiter mit ihren Habseligkeiten das Gebäude. Dabei werden ihre Taschen von staatlichem Sicherheitspersonal durchsucht. Insgesamt will Circuit City allein in Richmond 500 bis 800 Arbeitsplätze abbauen und die verbliebenen 1.000 Mitarbeiter in einem Gebäude konzentrieren.