Dank seines robusten Kerngeschäftsbereichs Fotofinishing hat der Bild- und Druckdienstleister Cewe in den ersten drei Quartalen 2020 einen leichten Ergebniszuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Zwar sank der Umsatz wegen Corona-bedingter Rückgänge im Einzelhandel und im kommerziellen Online-Druck um 3,3 Prozent auf 413,3 Mio. Euro, dabei verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) aber um 1,4 Mio. Euro auf -0,6 Mio. Euro. Auf das wichtige Weihnachtsgeschäft mit persönlichen Fotogeschenken sieht sich Cewe bestens vorbereitet: Die Weihnachtskampagne „Mein ganz persönliches Geschenk“ ist bereits angelaufen.
Der Verkauf des Flaggschiffprodukts Cewe Fotobuch sowie der Absatz von Fotokalendern und weiteren Fotogeschenken ist bei dem Oldenburger Unternehmen traditionell entscheidend für das Jahresergebnis. Während der anhaltenden Corona-Situation verzeichnete das Kerngeschäftsfeld Fotofinishing in den ersten drei Quartalen 2020 ein Umsatzplus von 5,9 Prozent auf 335,7 Mio. Euro. Dabei wirkte sich der erste Lockdown trotz der Schließung zahlreicher Einzelhandelsgeschäfte im April und Mai 2020 sogar positiv aus. Zwar wurde der Sofortdruck am PoS von der reduzierten Besucherfrequenz beeinträchtigt, beim Online-Fotofinishing-Geschäft führte der Stay-at-home-Effekt jedoch zu einem guten Auftragseingang. Im dritten Quartal verzeichnete Cewe dagegen wegen des veränderten Urlaubsreiseverhaltens weniger Fotoaufträge. Entsprechend ging der Umsatz des Geschäftbereichs in den Monaten Juli bis September um knapp fünf Prozent auf 110,4 Mio Euro zurück.
Der Umsatz pro Foto legte in den ersten neun Monaten um mehr als 10 Prozent auf 23,18 Eurocent zu. Das EBIT des Geschäftsfeldes stieg dabei um starke 6,0 Mio. Euro auf 8,6 Mio. Euro (Q1-3 2019: 2,6 Mio. Euro). Auch das bereits im März initiierte Kostensenkungsprogramm habe neben zusätzlichen Deckungsbeiträgen aus dem gestiegenen Umsatz das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verbessert.
Der Geschäftsbereich Kommerzieller Online-Druck wurde von den Maßnahmen zur Bekämpfungn der Pandemie besonders heftig getroffen: Der Umsatz ging in den ersten drei Quartalen 2020 um 35,0 Prozent auf 48,8 Mio. Euro zurück. Ein intensives Kostenmanagement hielt die Auswirkungen dieser heftigen Einbußen aber einigermaßen in Grenzen: Das operative Erbgebnis (EBIT) verschlechterte sich um 2,7 Mio. Euro im Vorjahr auf -5,0 Mio. Euro(EBIT Q1-3 2019: -2,3 Mio. Euro). „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserem bereits zum Ende des ersten Halbjahres gestrafften Markenportfolio sowie der nachhaltig optimierten Kostenstruktur gestärkt aus der Krise hervorgehen werden“, erklärte Cewe CEO Dr. Christian Friege. Die zu Jahresbeginn eingeleitete Integration der Berliner Laserline-Produktion in den Dresdner Standort von Saxoprint wurde bereits umgesetzt.
Im Einzelhandel führten die vorübergehenden Ladenschließungen während des ersten Lockdowns zu einem Umsatzrückgang um 23 Prozent auf 24,0 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2020. Aufgrund der bereits im ersten Halbjahr eingeleiteten Maßnahmen und gebuchten Rückstellungen für Ladenschließungen sowie Vorratsabschreibungen von zusammen 3,2 Mio. Euro liegt das berichtete EBIT bei -3,7 Mio. Euro (Q1-3 2019: -0,8 Mio. Euro). Ohne diese Sonderbuchungen habe sich der Einzelhandel operativ mit einem Ergebnis von -0,5 Mio. Euro in den ersten neun Monaten sogar leicht besser als im Vorjahr entwickelt, betonte Cewe. Auch dieser Geschäftsbereich erzielt sein Jahresergebnis traditionell im vierten Quartal des Kalenderjahres.
Wie die Pandemie konkret die Geschäftsentwicklung von Cewe im Weihnachtsquartal 2020 beeinflussen wird, ist noch unklar. „Eine seriöse Prognose der Ergebnisse des vierten Quartals ist in diesem Ausnahme-Jahr nicht möglich”, sagte Friege. „Uns stimmt aber zuversichtlich, dass sich unsere hochwertigen Fotoprodukte seit längerem als individuelle und persönliche Weihnachtsgeschenke etabliert haben und wir mit einer sehr breiten Produktpalette aufwarten können.“ Zudem soll die im November europaweit im TV, in Zeitschriften, Online und vielen weiteren Medien angelaufene Weihnachtskampagne „Mein ganz persönliches Geschenk” für Nachfrage sorgen.
Dass Cewe trotz der generell schwierigen Wirtschaftslage sehr solide aufgestellt ist, zeigt sich an der Eigenkapitalquote, die zum Ende des dritten Quartals auf 53,2 Prozent anstieg (30.09.2019: 46,1Prozent). Weiter positiv entwickelte sich auch die Rentabilität des eingesetzten Kapitals: Der Return on Capital Employed (ROCE) verbesserte sich zum 30. September 2020 gegenüber dem Vorjahr noch einmal leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nun 15,4 Prozent. „Gerade in turbulenten Zeiten ist es wichtig, sich auf ein solides, tragfähiges Fundament verlassen zu können”, erklärte Finanzvorstand Dr. Olaf Holzkämper. „Unser vorausschauendes Arbeiten lässt es zu, dass wir unsere Geschäft auch in Pandemie-Zeiten weiterentwickeln. Cewe ist weiterhin äußerst solide aufgestellt.“