Cewe meldet gutes erstes Quartal

Cewe meldet gutes erstes Quartal

Die Cewe Stiftung & Co. KGaA ist im ersten Quartal 2020 trotz erster Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter gewachsen: Der Umsatz stieg im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um 4,1 Prozent auf 144,8 Mio. Euro; das EBIT lag mit 1,8 Mio. Euro trotz des Einflusses der Corona-Krise nur knapp unter dem Vorjahresniveau von 2,3 Mio. Euro. Besonders viel trug das Kerngeschäft Fotofinishing zum guten Ergebnis bei: Hier wuchs der Umsatz durch die Akquisition von WhiteWall und den Ende März einsetzenden „Stay-at-home“-Effekt um 10,8 Prozent auf 114,7 Mio. Euro. Dagegen wirkte sich der Corona-Shutdown auf die Geschäftsfelder Kommerzieller Online-Druck und Einzelhandel negativ aus.

„Das starke Ergebnis unseres Kerngeschäfts zeigt, wie resilient wir im Fotofinishing sind“, erklärte Cewe CEO Dr. Christian Friege. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht belastbar prognostizieren, wie sich Corona in den nächsten Monaten auf unser Geschäft auswirken wird. Wir sehen die Herausforderungen und haben sie gut gemanagt: Cewe ist stabil und sehr solide aufgestellt.“

Im Geschäftsfeld Fotofinishing entwickelte sich vor allem das Onlinegeschäft mit Fotoprodukten positiv. So legte der Absatz des Cewe Fotobuchs im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent auf 1,36 Mio. Exemplare zu. Das führt Cewe auch auf den  „Stay-at-home“-Effekt zurück, da die Menschen mehr Zeit mit Online-Produkten verbringen, weil sich das Leben sehr stark in das eigene Zuhause verlagert hat. Das operative Ergebnis (EBIT) des Geschäftsbereichs erreichte 3,3 Mio. Euro und lag damit 0,3 Mio. Euro über dem Vorjahr, obwohl es 0,5 Mio. Euro belastende Effekte aus der Kaufpreisallokation der Akquisition von WhiteWall beinhaltet. Cewe hatte den Premium-Bilddienstleister im Juni 2019 übernommen.

Neben der Umsatzentwicklung sorgten im Cewe Geschäftsfeld Fotofinishing im ersten Quartal auch zwei weitere TIPA World Awards für gute Stimmung: Nach bereits zwei Auszeichnungen der Technical Image Press Association für das Cewe Fotobuch und einem Award für die Foto-Kacheln hexxas gewann das Oldenburger Unternehmen in diesem Jahr erneut die Trophäe mit dem Cewe Fotobuch in der Kategorie „Best Photo Service Worldwide“; dabei prämierte die Jury die neu eingeführten Leder- und Leineneinbände. Zudem wurde auch WhiteWall – zum nunmehr dritten Mal – als „Best Photo Lab“ ausgezeichnet. Kein anderer Fotofinisher habe bei den jährlich verliehenen TIPA-Awards besser abgeschnitten als die Cewe-Gruppe mit insgesamt sieben Auszeichnungen, stellte der Bildienstleister zufrieden fest.

Anders als das Fotofinishing wurde der Cewe Geschäftsbereich Kommerzieller Online-Druck von der Corona-Krise spürbar betroffen. Die reduzierte allgemeine Geschäftstätigkeit zeigte sich in schwacher Nachfrage nach Werbedrucksachen und anderen Printprodukten. Das führte im ersten Quartal zu einem Umsatzrückgang von 10,5 Prozent auf 22,6 Mio. Euro, nachdem Cewe noch Ende Februar – vor dem Corona-Shutdown – in diesem Geschäftsfeld ein leichtes einstelliges Umsatzwachstum verzeichnet hatte. Auch das EBIT blieb mit -0,8 Mio. Euro hinter dem Vorjahresergebnis (-0,4 Mio. Euro) zurück.

Im durch den bewussten Verzicht auf margenschwache Geschäfte ohnehin geplant rückläufig Bereich Einzelhandel führten die behördlich angeordneten Geschäftsschließungen zu einem im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlichen Umsatzrückgang um 27,5 Prozent auf 7,5 Mio. Das EBIT zeigte sich dabei mit -0,5 Mio. Euro insgesamt nur geringfügig schwächer als im Vorjahresquartal (Q1 2019: -0,4 Mio. Euro). Dies führt Cewe auch auf ein verbessertes Ergebniss im Januar und Februar 2020, also vor dem Corona-Shutdown, zurück.

Mit einer Eigenkapitalquote, die zum 31. März 2020 bei 54,0 Prozent und damit nur geringfügig unter dem Vorjahresniveau (54,9 Prozent) lag, fühlt sich Cewe weiterhin sehr solide aufgestellt. Wie sich die Corona-Pandemie in den nächsten Monaten auf das Geschäft des Unternehmens auswirken werde, könne aber derzeit nicht belastbar prognostiziert werden, erklärte das Unternehmen. „Die Situation ist komplett neu, und es gibt keine Vergleichswerte”, erklärte Friege. „Wir sind davon überzeugt, dass unsere per Post lieferbaren Online-Fotoprodukte uns gut durch die Krise tragen, bis auch der stationäre Einzelhandel zur Normalität zurückgefunden hat. Cewe ist stabil aufgestellt. Doch wie genau die Ergebnisse aussehen werden, können wir seriös aktuell nicht beziffern.“

Um der Verbreitung des Virus’ nach Möglichkeit entgegenzuwirken, hat Cewe umfangreiche Maßnahmen umgesetzt, um eine Ansteckung von Mitarbeitern und den Ausfall von Betrieben oder Bereichen zu verhindern. So arbeiten die Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nach Möglichkeit von zu Hause aus; im Produktionsbereich wurde der Mehrschichtbetrieb durch Separierung der Schichten und Teams so organisiert, dass ein Ausfallrisiko eingrenzt werden konnte. Auch im Verwaltungsbereich wurden Funktionen entsprechend getrennt und räumlich verlagert. Mit 13 Produktionsbetrieben ist Cewe zudem europaweit in der Lage, Kundenaufträge bei Bedarf elektronisch direkt zu anderen Produktionsbetrieben umzuleiten und von dort zu produzieren und zu versenden. 

Im Zuge der konsequenten Strategie zur Infektionsvermeidung will Cewe in diesem Jahr die Hauptversammlung nicht als Präsenzveranstaltung ausrichten, sondern in der zweiten Jahreshälfte 2020 erstmals als Online-Hauptversammlung rein digital durchführen.