Cewe bleibt auch in der Corona Krise lieferfähig
Der Bild- und Druckdienstleister Cewe ist trotz der Corona-Krise voll lieferfähig. Das betonte CEO Dr. Christian Friege auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens, die aufgrund der aktuellen Situation erstmalig als Telefon- und Online Event stattfand. Das Unternehmen habe umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um seine 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen und gleichzeitig die Produktion an allen 12 Standorten aufrecht zu erhalten. Dafür sei Cewe als Omnichannel-Anbieter bestens aufgestellt.
Auch bei geschlossenen stationären Geschäften können alle Cewe-Fotoprodukte online bestellt werden; sie werden dann mit der Post direkt nach Hause geliefert. Friege machte keinen Hehl daraus, das die Krise Cewe in bisher unbekannter Weise herausfordert. Die starke Blanz mache es aber möglich, angemessen auf die Krise zu reagieren, ohne dabei in Schwierigkeiten zu kommen. Für den Notfall seien die Produktion und die Logistik so aufgestellt, dass ein Standort kurzfristig Aufträge von anderen übernehmen könne, wenn diese dort nicht ausgeführt werden könnten.
Im Geschäftsjahr 2019 konnte Cewe den Umsatz um 10,1 Prozent auf 714,9 Mio. Euro (2018: 649,3 Mio. Euro) steigern und damit das eigene Ziel (675 bis 710 Mio. Euro) übertreffen. Dies gab das Unternehmen auf einer Bilanzpressekonferenz bekannt. Wachstumstreiber war insbesondere das Haupt-Geschäftsfeld Fotofinishing mit einem Zuwachs von 13,8 Prozent auf nun 568,0 Mio. Euro Umsatz. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte mit 57,8 Mio. Euro (2018: 55,7 Mio. Euro) den oberen Rand des Zielkorridors (51 bis 58 Mio. Euro) – obwohl darin bereits die angekündigten Rückstellungen im Kommerziellen Online-Druck für Verbesserungsmaßnahmen bei Laserline in Höhe von 5 Mio. Euro verarbeitet sind. Der seit Jahren stabil positive Entwicklungstrend erlaubt es Vorstand und Aufsichtsrat, den Aktionären im Rahmen der Hauptversammlung nunmehr zum elften Mal in Folge eine Dividendenerhöhung vorzuschlagen: Sie soll von 1,95 Euro im Vorjahr auf 2,00 Euro steigen.
Besonders positiv entwickelte sich das Geschäftsfeld Fotofinishing: Bei einem um 13,8 Prozent auf nun 568,0 Mio. Euro (2018: 499 Mio. Euro) gestiegenen Umsatz verbesserte sich das EBIT um 9,1 Mio. Euro auf 66,9 Mio. Euro (2018: 57,8 Mio. Euro). Insbesondere das Kernprodukt Cewe Fotobuch entwickelte sich mit einem Plus von 7,2 Prozent auf 6,62 Mio. Exemplare ebenfalls stärker als erwartet. Insgesamt hat Cewe mehr als 2,4 Mrd. Fotos abgesetzt – ein Zuwachs von 7,9 Prozentund damit ebenfalls oberhalb des Zielkorridors von 2,22 bis 2,26 Mrd. Fotos.
„Unsere Produktqualität sowie die Vielfalt unseres Angebots und die Serviceleistungen überzeugen die Kunden gleichermaßen“, so Dr. Christian Friege, Vorstandsvorsitzender der Cewe Stiftung & Co. KGaA. Der insgesamt positive Trend zu hochwertigen Fotoprodukten spiegelt sich im Umsatz pro Foto wider. Erneut erzielt Cewe hier mit 23,65 Eurocent eine Steigerung: Plus 5,5 Prozent (2018: 22,42 Eurocent).
Auch im Jahr 2019 kristallisierte sich das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft als zentraler Erfolgsfaktor für Cewe heraus. Erneut legte das Unternehmen im vierten Quartal deutlich zu und erzielte einen zum Vorjahresquartal um 15,0 Prozent gesteigerten Umsatz in Höhe von 251,1 Mio. Euro (2018: 218,3 Mio. Euro). „Diese hervorragende Entwicklung in unserem wichtigsten Geschäftsbereich freut uns sehr. Cewe ist fester Bestandteil der Wunschzettel und Geschenktische und bereitet vielen Menschen Freude mit einem persönlichen und individuellen Fotogeschenk“, so Christian Friege.
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Kommerzieller Online-Druck legte 2019 mit einem leichten Umsatzplus von 1,6 Prozent auf 103,2 Mio. Euro zu (2018: 101,6 Mio. Euro). Allerdings ist das Ergebnis dabei durch die vom Preisdruck verursachte Umsatz- und Ertragsschwäche von Laserline belastet. Vor diesem Hintergrund hatte das Unternehmen bereits Ende 2019 avisiert, die Produktion von Laserlinemit der Produktion von Saxoprint in Dresden zusammenzuführen, um die Produktionseffizienz und Profitabilität des Geschäftsfeldes insgesamt zu steigern. Für diese Restrukturierungsmaßnahme wurden entsprechende Rückstellungen in Höhe von 5 Mio. Euro bereits im Jahresabschluss 2019 gebildet. So führte diese Gesamtsituation bei Laserline im zurückliegenden Geschäftsjahr dazu, dass das EBIT des Kommerzieller Online-Drucks das Gruppenergebnis mit -7,7 Mio. Euro belastete (2018: -1,6 Mio. Euro).
Im Geschäftsbereich Einzelhandel wurde der Umsatz mit Foto-Hardware weiter geplant reduziert und ertragsorientiert gesteuert. So lag der Umsatz 2019 bei 43,7 Mio. Euro (2018: 48,7 Mio. Euro). Trotz der geringeren Umsätze trug der Geschäftsbereich mit einem EBIT von 35 Tsd. Euro in etwa auf Vorjahresniveau zum Konzernergebnis positiv bei (2018: 55 Tsd. Euro). In einer Pressemitteilung heißt es, Cewe werde hier seinen Kurs konsequent fortsetzen und auf margenschwaches Hardwaregeschäft verzichten. Der Fokus wird weiterhin klar auf dem Bereich Fotofinishing liegen, der auch die im Einzelhandel gewonnenen Fotofinishing-Aufträge enthält.
Die Eigenkapitalquote zeigt sich zum 31.12.2019 beisoliden 47,6 Prozent (31.12.2018: 53,8%). Vorjahresvergleichbar – ohne die Bilanzverlängerung durch IFRS 16 (Leasingbilanzierung) – beträgt dieser Wert sogar 53,6 Prozent. Aufgrund dieser stabilen Finanzsituation haben Vorstand und Aufsichtsrat daher entschieden, den Aktionären in der diesjährigen Hauptversammlung eine Dividende von 2,00 Euro vorzuschlagen (Dividende im Vorjahr: 1,95 Euro). Dies wäre bereits die elfte Erhöhung der Dividende in Folge, sollten die Aktionäre dem Vorschlag zustimmen. Auf Basis des aktuellen Kurses von 88,60 Euro (Xetra Schlusskurs vom 25.03.2020) erzielen die Aktionäre eine Dividendenrendite von 2,3 Prozent – zusätzlich zu einem im Jahr 2019 von 62,10 Euro (31.12.2018) um 70 Prozent gestiegenen Aktienkurs.
„Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität schaffen für Cewe ein stabiles Fundament, auf dem wir den Wert unseres Unternehmens aufbauen. Und wir werden deshalb alles tun, die Menschen auch in Zukunft für die Cewe-Produktwelt zu begeistern“, so Dr. Christian Friege.
Auf die Geschäftsentwicklung von Cewe werde die aktuelle Corona-Situation voraussichtlich einen negativen Einfluss haben, berklärte Friege, wenngleich viele Fotofinishing-Produkte von zu Hause bestellt werden und mit Postzustellung geliefert werden könnten. Konkret sei der Einfluss der Corona-Pandemie zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch nicht quantifizierbar. Daher seien die ausgeführten Ergebniszielsetzungen für 2020 ohne potenzielle Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftsentwicklung von Cewe zu verstehen: So sollte der Umsatz der Cewe-Gruppe 2020 ohne Corona-Auswirkungen auf 725 bis 755 Mio. Euro steigen. Das Konzern-EBIT sollte dabei im Korridor von 58 Mio. Euro bis 64 Mio. Euro liegen, das EBT zwischen 56,5 Mio. Euro und 62,5 Mio. Euro, das Nachsteuerergebnis zwischen 38 Mio. Euro und 43 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung von potenziellen Auswirkungen der Corona-Krise hält der Cewe-Vorstand diese Ziele aus heutiger Sicht aber für nicht erreichbar.