Ceconomy meldet Umsatzerholung nach Lockdown
Die Ceconomy AG, Muttergesellschaft von MediaMarktSaturn, hat für das am 30. Juni beendete dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatzrückgang von 8,4 Prozent gemeldet. Flächenbereinigt reduzierte sich das Geschäftsvolumen um 7,6 Prozent, der berichtete Umsatz ging um 10,0 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro zurück. Der Rückgang war nach Angaben des Unternehmens ausschließlich auf die behördlich angeordneten Marktschließungen im April zurückzuführen. Mit den schrittweisen Neueröffnungen sei das Geschäft im Mai wieder auf Wachstumskurs zurückgekehrt, der sich im Juni weiter beschleunigt habe, betonte Ceconomy.
Das Online-Geschäft wuchs im dritten Quartal um rund 145 Prozent und machte damit 35 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Diese positive Entwicklung habe sich im Mai und Juni trotz der schrittweisen Wiedereröffnung der Märkte fortgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Produktmix hat sich während der Krise aufgrund veränderter Kundenbedürfnisse verschoben: Computer, Unterhaltungs-Hardware und TV verzeichneten den höchsten Anstieg des Umsatzanteils, während der Umsatzanteil von Mobil- und Haushaltsgeräten zurückging.
Das bereinigte EBIT erreichte das Vorjahresniveau. Dies habe Ceconomy durch gezielte Kostenmaßnahmen sowie durch die Umsatzerholung im Mai und Juni erreicht, die den margenbedingten Rückgang im Quartal und den negativen Umsatzeinfluss infolge Store-Schließungen im April vollständig ausglichen hätte, betonte das Unternehmen.
Das zweistellige Umsatzwachstum im Juni sei durch die Entwicklung in allen Ländern unterstützt worden, erklärte Ceconomy. Währungs- und portfoliobereinigt habe sich die Wachstumsrate auf rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat beschleunigt, vor allem aufgrund von Nachholeffekten und der Erholung der Umsätze im stationären Handel. In den DACH-Ländern setzte sich demnach der starke Trend vom Mai fort, während Spanien und die Türkei, wo die Märkte am 1. Juni wieder öffneten, eine deutliche Umsatzerholung verzeichneten. Der Umsatz im Bereich Services & Solutions erholte sich und erreichte fast das Vorjahresniveau.
Die Umsatzentwicklung im Juni habe auch positive Effekte auf die Liquidität gehabt, erklärte Ceconomy. Per Ende Juni seien aus den verfügbaren Kreditlinien insgesamt rund 150 Mio. Euro zu Dispositionszwecken in Anspruch genommen worden. Die zusätzliche syndizierte Kreditlinie, die Mitte Mai unter Beteiligung der KfW abgeschlossen wurde, sei bisher zu keinem Zeitpunkt genutzt worden.
Nach der Senkung der Mehrwertsteuer habe sich der positive Umsatztrend aus dem Juni im Juli bislang fortgesetzt, erklärte Ceconomy. Allerdings geht das Unternehmen davon aus, dass sich die Umsatzdynamik im Laufe des vierten Quartals wegen des möglichen Auslaufens von Nachholeffekten und der bestehenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten eher abschwächt. Zudem erwartet Ceconomy, dass es im vierten Quartal zu nachlaufenden Auswirkungen der Corona-Krise auf Lieferantenkonditionen sowie zu einer teilweisen Reduzierung von Bestandsüberhängen aus der Schließungsphase kommen wird.
„Nach den enormen Beschränkungen, die COVID-19 in den vergangenen Monaten bei Ceconomy verursacht hat, ermutigt uns die Rückkehr zu einer positiven Entwicklung im Mai und die anhaltend kräftige Umsatzdynamik im Jun”, kommentierte Dr. Bernhard Düttmann, CEO der Ceconomy AG, das vorläufige Quartalsergebnis. „Insgesamt haben wir im dritten Quartal besser abgeschnitten als ursprünglich erwartet. Gleichzeitig setzte sich die starke Verlagerung der Nachfrage in unsere Online-Vertriebskanäle fort. Die Pandemie hat definitiv als Beschleuniger für unser Online-Geschäft gewirkt. Unsere Märkte werden weiterhin eine wichtige Rolle in unserer Omni-Channel-Strategie spielen, aber wir müssen und werden uns an das veränderte Kundenverhalten anpassen, um in der neuen Realität des Einzelhandels nachhaltig erfolgreich zu sein.“