Ceconomy, die Muttergesellschaft vonMediaMarkt Saturn, hat im Geschäftsjahr 2021/22 nach eigenen Angaben die obere Spanne der aktualisierten Prognose erreicht. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent auf 21,8 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (EBIT) lag mit 197 Mio. Euro um 40 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau. Für das nächste Jahr erwartet das Unternehmen trotz des herausfordernden Umfelds ein leichtes Umsatzwachstum bei einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses. In den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 sei eine gute Kundennachfrage zu verzeichnen gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung. So habe der Umsatz im Oktober und November die Vorjahresmonate übertroffen.
Zum Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2021/22 haben die deutliche Erholung des stationären Geschäfts und die dynamische Entwicklung im Bereich Services & Solutions beigetragen. Das Unternehmen erzielte in allen Regionen außerhalb des Segments DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn) Ergebnisverbesserungen. In der Region DACH wurde die Ergebnisentwicklung in einem intensiven Wettbewerbsumfeld durch die gestiegene Inflation gebremst. Zudem sei im Vergleich zum Vorjahr der Wegfall der COVID-19-Unterstützungsleistungen zu berücksichtigen, erklärte Ceconomy.
Mit 5,3 Mrd. Euro entfiel rund ein Viertel des Gesamtumsatzes des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr auf das Online-Geschäft. Damit sei der Online-Anteil fast doppelt so hoch ausgefallen wie vor der COVID-19-Pandemie (2018/19: 13,7 Prozent), betonte Ceconomy. Die wachsende Bedeutung der Webshops von MediaMarkt und Saturn werde auch durch die jüngsten Analysen des EHI Retail Institutes bestätigt: mediamarkt.de habe sich auf Platz 3 der größten Online-Shops in Deutschland verbessert, saturn.de liege derzeit auf Platz 6. Ceconomy verstärkt seine Online-Aktivitäten weiter und hat in Deutschland, Spanien und mittlerweile auch in Österreich einen eigenen Marketplace an den Start gebracht. In den Niederlanden steht die Einführung kurz bevor.
Das stationäre Geschäft zeigte sich nach dem Wegfall der COVID-19-Restriktionen im Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 deutlich erholt. Die Märkte des Unternehmens zogen im Vergleich zum Vorjahr rund 25 Prozent mehr Kunden an. Um das stationäre Geschäft weiter zu stärken, modernisiert Ceconomy bestehende Märkte, um die Flächenproduktivität zu erhöhen; auch neue Standorte werden eröffnet. Im Kalenderjahr 2022 haben vier neue Lighthouse-Märkte ihren Betrieb aufgenommen. Dort präsentiert das Unternehmen gemeinsam mit seinen Partnern auf großer Fläche die Innovationen der Branche.
Weiteres Wachstum meldet Ceconomy für das Geschäft mit Services & Solutions. Hier stieg Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr deutlich um 21,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro und erreicht einen Anteil von 6,2 Prozent am Gesamtvolumen (Vorjahr: 5,2 Prozent). Im vierten Quartal 2021/22 habe das Unternehmen den Services & Solutions-Anteil weiter auf den bisherigen Höchstwert von 7,4 Prozent ausbauen können, erklärte Ceconomy. Getrieben wurde diese positive Entwicklung durch eine wachsende Nachfrage nach Reparaturdienstleistungen vor Ort an den sogenannten SmartBars und nach Mobilfunkverträgen sowie nach Garantieverlängerungen. Zudem haben verbesserte Online-Services das Wachstum unterstützt. Ceconomy will das überdurchschnittlich profitable Geschäft mit Services & Solutions weiter ausbauen.
Für die Zukunft stellt sich Ceconomy darauf ein, dass die Phase mit gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Unwägbarkeiten noch anhalten wird. Das Unternehmen passt seine Kosten weiter an die veränderten Rahmenbedingungen an, verschlankt Strukturen in seinen Zentral- und Verwaltungsfunktionen und digitalisiert zunehmend administrative Prozesse und Abläufe zur Steuerung seiner Märkte. Zudem will Ceconomy in Deutschland durch gemeinsame Werbekampagnen seiner beiden erfolgreichen Vertriebsmarken MediaMarkt und Saturn Synergien erzeugen. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über genügend Liquidität, um seine strategische Weiterentwicklung fortzusetzen.
Um den unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, plant Ceconomy mit zwei Szenarien. Unter der Voraussetzung, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter verschlechtern und der Markt für Consumer Electronics allenfalls moderat schrumpft, wird für das Gesamtjahr 2022/23 eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses und eine leichte Steigerung des Umsatzes erwartet. Sollte sich jedoch das gesamtwirtschaftliche Umfeld ungünstiger entwickeln, als heute abzusehen ist, und damit auch die Nachfrage im Markt für Consumer Electronics stärker sinken, müsste das Unternehmen deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis einkalkulieren, heißt es in der Pressemitteilung.