Die Ceconomy AG, Muttergesellschaft von MediaMarktSaturn, hat im Geschäftsjahr 2022/23 (Ende 30. September 2023) ihren Umsatz um 4,7 Prozent auf 22,2 Mrd. Euro gesteigert. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) erreichte 243 Mio. Euro und lag damit um 17 Prozent über dem des Vorjahres. Dagegen führten Restrukturierungskosten und Abschreibungen auf die bilanzierte Beteiligung von rund 23 Prozent am französischen Handelskonzern Fnac Darty S.A. zu einem berichteten EBIT von – 21.0 Mio. Euro. Hier habe der gesunkene Aktienkurs eine nicht zahlungswirksame Wertberichtigung erforderlich gemacht, erklärte Ceconomy, betonte aber, das Jahresergebnis übertreffe die Markterwartungen und markiere eine „Zukunftswende”.
Aufgrund von Einmaleffekten, zu denen neben den Abschreibungen auf Fnac Darty in Höhe von 132 Mio. Euro auch Restrukturierungskosten von weiteren 132 Mio. Euro sowie ein negatives Finanzergebnis von 21 Mio. Euro und Belastungen von 3 Mio. Euro durch Steuern/Minderheitsbeteiligungen gehören, ergab sich unter dem Strich ein negatives Nettoergebnis von – 39 Mio. Euro.
Der Umsatz im Segment DACH lag im Geschäftsjahr 2022/23 mit 12,1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Während das stationäre Geschäft zulegen konnte, seien die Umsätze im Online-Geschäft gesunken, berichtete das Unternehmen. Im Segment West-/Südeuropa ging der Umsatz um 1,5 Prozent auf 7,0 Mrd. Euro zurück. Starke Umsatzzuwächse waren dagegen in den Niederlanden, ein leichter Umsatzanstieg in Spanien zu verzeichnen. Im Segment Osteuropa stieg der Umsatz um 65,3 Prozent, Dabei entwickelten sich die Geschäfte in der Türkei infolge der guten Nachfrage und Marktposition, durch die neu eröffneten Märkte sowie inflationsbedingt deutlich positiv. Marktanteile hat Ceconomy nach eigenen Angaben in Deutschland, Österreich, Benelux und der Türkei gewonnen.
„Wir haben gezeigt, dass wir schnell auf Marktveränderungen reagieren und gleichzeitig ein bereicherndes Einkaufserlebnis bieten können”, sagte CEO Dr. Karsten Wildberger. „Unsere Zukunftswende ist ein starkes Versprechen an unsere Kunden und Mitarbeiter und die Gesellschaft, eine neue Ära des Handels mitzugestalten.“
In den stationären Märkten konnte Ceconomy seine Umsätze um 6,6 Prozent auf 16,9 Mrd. Euro erhöhen. Der Online-Umsatzanteil inklusive Drittanbietern sei 2022/23 um 2,49 Prozentpunkte auf 22,2 Prozent gesunken, liege aber weiterhin auf hohem Niveau, heißt es ineiner Pressemitteilung. Die um einen Prozentpunkt auf 38 Prozent gestiegene Pick-up-Rate bestätige den Omnichannel-Ansatz des Unternehmens. Bis zum Geschäftsjahr 2025/26 soll der Online-Anteil auf 30 Prozent steigen.
Ceconomy hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen, die traditionelle Rolle des produktorientierten Einzelhändlers hinter sich zu lassen und sich stattdessen zu einer kundenzentrierten Serviceplattform zu entwickeln, die ebenfalls die Themen Nachhaltigkeit und hervorragende Kundenservices in alle Aspekte der Geschäftstätigkeit integriert. Dafür will das Unternehmen die Einführung seiner unterschiedlichen Storekonzepte weiter vorantreiben – von Core-Formaten mit viel Beratung über die als Erlebniswelten konzipierten Lighthouse-Märkte bis zu den Xpress-Märkten als Nahversorger mit digitaler Regalverlängerung. Das zuletzt genannte kompakte Format hat im Geschäftsjahr 2022/23 nach Ungarn, Spanien und der Türkei auch in Österreich, Italien und Deutschland Einzug gehalten und soll im Februar 2024 in Belgien starten.
Im Bereich Services & Solutions stieg der Ertrag im vergangenen Geschäftsjahr um 3,9 Prozent; dies entspreche einem im Vergleich zum Vorjahr stabilen Anteil am Gesamtumsatz von 4,5 Prozent. Dabei habe das Segment von der Erholung im stationären Handel profitiert, während sich Telekommunikationsdienstleistungen und die Vermittlung von Garantieverlängerungen besonders positiv entwickelt hätten, erklärte Ceconomy. Ziel sei es, den Ertrag bis zum Geschäftsjahr 2025/26 auf 5,5 Prozent des Gesamtumsatzes zu steigern. Zum Start des neuen Geschäftsjahres hat Ceconomy das neue Abomodell MyMediaMarkt+/MySaturn+ in Deutschland in zwei Varianten auf den Markt gebracht: Der für Haushalts-, TV-, Audio und Entertainmentgeräte angebotene Reparaturservice soll in den nächsten Monaten stetig weiterentwickelt werden.
Der Umsatzanteil von Eigenmarken erreichte 2,4 Prozent und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres. Eine in Zusammenarbeit mit dem deutschen Spitzenkoch Tim Raue enwickelte neue Produktserie für die DACH-Region soll die Eigenmarke Koenic weiter aufwerten. Ceconomy will den Eigenmarken-Anteil am Gesamtumsatz bis zum Geschäftsjahr 2025/26 auf rund 5 Prozent steigern.
Für das am 1. Oktober begonnene Geschäftsjahr 2023/24 erwartet Ceconomy erneut einen leichten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Gesamtumsatzes sowie eine deutliche Verbesserung des bereinigten EBIT. Zum Umsatzwachstum sollen alle Segmente beitragen; die erwartete Verbesserung des bereinigten EBIT soll vor allem in den Regionen DACH und West-/Südeuropa erreicht werden. Das Geschäftjahr habe mit guten Ergebnissen in der Black Period stark begonnen, sagte Wildberger.