Ceconomy, die Muttergesellschaft von MediaMarktSaturn, hat die für das am 30. September zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2020/21 bekanntgegebenen Geschäftszahlen bestätigt. Trotz der monatelangen Schließung stationärer Märkte in wichtigen Ländern legte der Umsatz um 3,8 Prozent auf 21,4 Mrd. Euro zu. Währungs- und portfoliobereinigt liege dieser Wert über dem Niveau vor der Pandemie, betonte das Unternehmen. Dabei konnte ein Zuwachs von 65 Prozent im Online-Geschäft den pandemiebedingten Rückgang in den stationären Geschäften mehr als ausgleichen. Das operative Ergebnis lag mit mit 237 Mio. Euro praktisch auf Vorjahresniveau (236 Mio. Euro).
„Das vergangene Geschäftsjahr war ein echter Härtetest für unser Unternehmen”, erklärte Dr. Karsten Wildberger, CEO von CECONOMY und MediaMarktSaturn. „Obwohl die pandemiebedingten Einschränkungen deutlich tiefgreifender waren als im Jahr zuvor, sind wir gewachsen. Auch wenn wir in vielen Bereichen noch Luft nach oben haben, spricht diese Performance grundsätzlich für die Leistungsfähigkeit unserer Teams und die Stabilität unseres Geschäftsmodells. Zudem hat sich gezeigt, dass der Markt für Unterhaltungselektronik attraktiv ist und weiterhin viel Potenzial bietet.“
Der Online-Umsatz hat sich innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt und erreichte im vergangenen Geschäftsjahr mit 6,9 Mrd. Euro ein Drittel des Gesamtvolumens. Allein im vergangenen Geschäftsjahr registrierten sich nach Angaben von Ceconomy rund 8 Mio. Neukunden auf den Webshops von MediaMarkt und Saturn.
Besonders gut verliefen die Geschäfte in Italien, Spanien und der Türkei. Durch ein starkes Geschäft in diesen Ländern konnte das Unternehmen niedrigere Umsätze in Deutschland und in den Niederlanden, wo lang andauernde Marktschließungen und Öffnungsbeschränkungen Wirkung zeigten, mehr als ausgleichen.
Trotz der Lockdowns in Deutschland und in den Niederlanden hat Ceconomy im strategisch wichtigen Services & Solutions Geschäft mit einem Umsatz von 1,1 Mrd. Euro im Gesamtjahresvergleich nahezu das Niveau des Vorjahres erreicht. Im vierten Quartal 2020/21 stieg nach der Wiedereröffnung sämtlicher Märkte, der Umsatz in diesem Segment gegenüber dem Vorjahresquartal um 27 Prozent.
Bei der Umsetzung der Omnichannel-Strategie melden Ceconomy und MediaMarktSaturn ebenfalls Fortschritte. So wurde mit der Einführung neuer Store-Formate begonnen, von denen sich das Unternehmen höhere Kundenfrequenzen, steigende Umsätze und eine bessere Profitabilität verspricht. Jüngstes Beispiel war im November 2021 die Eröffnung eines neuen „Lighthouse“-Markts in Rotterdam. Weitere sollen folgen.
Im Oktober hat Ceconomy in Göttingen ein großes nationales Distributionszentrum in Betrieb genommen, um die Produktverfügbarkeit durch Direktbeschaffung bei strategischen Lieferanten zu erhöhen.
Auch das Serviceangebot wurde in den stationären Märkten und den Webshops weiter ausgebaut. So können Kunden, die online bestellen, bereits nach spätestens 29 Minuten ihre Bestellung im Markt abholen.
Ein weiteres Beispiel für die Weiterentwicklung des Omnichannel-Ansatzes ist der im vergangenen Jahr an den Start gegangene Marketplace: Derzeit sind dort bereits mehr als 400 Händler angebunden, die rund 300.000 Produkte anbieten. Im Oktober 2021 wurde der Marketplace auch in Spanien gestartet, 2022 sollen Österreich und die Niederlande folgen.
Ceconomy hat im Berichtszeitraum den im Mai 2020 geschlossenen syndizierten Kreditvertrag mit der Beteiligung der KfW beendet und einen neuen Konsortialkreditvertrag in Höhe von rund 1,1 Mrd. Euro unterzeichnet, dessen Preismechanismus an die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gekoppelt ist. Um seine finanzielle Flexibilität zu erhöhen, hat das Unternehmen zudem eine fünfjährige Anleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 500 Mio. Euro begeben.
„Wir haben unsere Finanzierungsstruktur erfolgreich neu aufgestellt und sind damit solide finanziert“, erklärte Florian Wieser, CFO von CECONOMY und MediaMarktSaturn. „Auch im Hinblick auf erhöhte Unsicherheiten auf den internationalen Güter- und Konsummärkten sehen wir uns für die weitere Umsetzung unserer strategischen Initiativen gut gerüstet.“
Trotz der Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie sowie die Entwicklung der internationalen Lieferketten rechnet Ceconomy für das laufende Geschäftsjahr mit einem leichten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes und strebt eine sehr deutliche Verbesserung des bereinigten EBIT an. gut vorbereitet in das neue Geschäftsjahr gestartet und hatte seine Bestände vorsorglich mit Blick auf mögliche Engpässe bei den Lieferketten frühzeitig erhöht. In einzelnen Kategorien – wie etwa Telekommunikation – konnten Lücken in der Produktverfügbarkeit nicht vollständig vermieden werden. Die vergangenen Wochen waren von Kampagnen während der Black-Friday-Periode und der Vorweihnachtszeit geprägt. In den Monaten Oktober und November 2021 habe die Nachfragedynamik und die Frequenz in den stationären Märkten zwar nicht das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres erreicht, aber die Umsätze hätten die Werte der ersten Monate des Geschäftsjahres 2019/20. übertroffen, erklärte das Unternehmen.