Canon stellt die EOS R5 und die EOS R6 offiziell vor

Canon stellt die EOS R5 und die EOS R6 offiziell vor

Fünf Monate nach der ersten Ankündigung der Profikamera EOS R5 hat Canon das neue Modell, das 8K-RAW-Videos mit bis zu 29,97 Bildern pro Sekunde und in 4K mit bis zu 120p intern aufzeichnen sowie Fotos mit 45 Megapixeln mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Bildern pro Sekunde aufnehmen kann, offiziell vorgestellt. Dem spiegellosen Vollformat-Flaggschiff steht mit der neuen EOS R6 eine Kamera für ambitionierte Fotografen an der Seite, die 20,1-Megapixel-Fotos mit 20 Bildern pro Sekunde sowie 4K-Videos mit bis zu 60p und Full HD mit bis zu 120p festhält. Beide Neuheiten sind als erste EOS-Modelle mit kamerainterner Bildstabilisierung ausgestattet.

Die EOS R5 und die EOS R6 können mit ihrem elektronischen Verschluss vollkommen geräuschlos bis zu 20 Bilder pro Sekunde schießen – bei voller Nachführung von Belichtung und Schärfe. Bei Bedarf stehen auch ein mechanischer sowie ein elektronischer Verschluss auf den ersten Vorhang zur Verfügung, die beide Serienaufnahmen mit Geschwindigkeiten von bis zu 12 Bildern pro Sekunde erlauben.

Als erste Mitglieder der EOS Familie sind beide Kameras mit der internen, sensorbasierten 5-Achsen-Bildstabilisierung (In-Body Image Stabilisation – IBIS) ausgestattet, die mit dem optischen IS kompatibler Objektive zusammenarbeitet und horizontale bzw. vertikale Verschiebung, Rollen, Gieren und Kippen korrigieren kann. Dieses intelligente System ist nach Angaben von Canon die aktuell weltbeste Bildstabilisierung und kompensiert bis zu 8 Belichtungsstufen.

Durch das mit 54 mm Durchmesser besonders große RF Bajonett kann das Licht den gesamten Sensor bis in die Ecken erreichen, und zwar wegen des größeren Bildkreises laut Canon auch bei den Sensorbewegungen für die kamerainterne Bildstabilisierung. Dadurch werde ein höherer Wirkungsbereich des kamerainternen IS erzielt, betont der Hersteller. Das bedeute, dass auch einige RF Objektive ohne optischen IS, z. B. das RF 85mm F1.2L USM und das RF 28-70mm F2L USM, eine Bildstabilisierung von bis zu 8 Stufen erreichen können. Auch Benutzer von EF Objektiven könnten von einer verbesserter IS-Leistung profitieren, da die kamerainterne Bildstabilisierung auch mit dem optischen IS dieser Objektive zusammenarbeite, das auch im Zusammenspiel mit  EF Objektiven ohne optischen Bildstabilisator Wirkung zeige, hebt Canon hervor.

Beide Modelle sind mit dem Digic X Prozessor ausgestattet, der auf der Technologie des High‒End Modells EOS-1D X Mark III basiert. Diese Maschine bringt den Dual Pixel CMOS AF II auf die nach Angaben des Herstellers der weltweit höchste Geschwindigkeit von nur in nur 0,05 Sekunden. Die EOS R5 kann bei Lichtwerten bis zu -6 LW(5) scharfstellen, während der AF der EOS R6 sogar bei Lichtverhältnissen bis -6,5 LW arbeitet und damit einen Bestwert in der EOS Familie erzielt. 

Das iTR AF X AF-System wurde unter Verwendung einer Deep-Learning-Technologie neu programmiert. So hält die Gesichts-/Augenerkennung Motive auch geringer Schärfentiefe und wenn sie sich unvorhersehbar bewegen im Fokus. Auch wenn sich das Gesicht einer Person für einen Moment abwende, werde der Kopf weiterhin verfolgt, erklärt Canon.

Die Motivverfolgung wurde die Deep-Learning-Algorithmen auch insgesamt verbessert und führt den Fokus auf Gesichtern und Augen nach. Dies funktioniert bei Foto- und Videoaufnahmen von Menschen sowie Tieren wie Katzen, Hunden und Vögeln. 

Mit mehr als 45 Megapixeln ist die R5 die EOS mit der bisher höchsten Auflösung. Der Autofokus bietet eine Bildfeldabdeckung von 100 Prozent mit 5.940 wählbaren AF-Positionen, der Lichtempfindlichkeitsbereich reicht von ISO 100 bis 51.200. In dem wetterfesten Gehäuse aus Magnesiumlegierung gibt es je einen Speicherkarten-Steckplatz für eine CFexpress und eine SD UHS-II Karte.

Professionelle 8K 12-Bit-RAW-Videos können unter Verwendung der gesamten Sensorbreite aufgenommen und intern aufgezeichnet werden. Zudem bietet die EOS R5 auch viel Leistung für 4K-Videos, die ebenfalls über die volle Sensorbreite und mit Bildraten vo bis zu 120 B/s in 4:2:2/10 Bit Qualität aufgenommen werden können. Für sehr hohe 4K-Qualität erreicht der HQ-Modus bei Bildraten von bis zu 30 B/s eine besonders feine Detailwiedergabe durch Oversampling des 8K-Materials.

Für die intuitive Bedienung hat die EOS R5 einen Multi-Controller Joystick, mit dem der aktive AF-Bereich verlagert werden kann. Alternativ ist dies auch durch Touch & Drag AF auf dem 8,01 cm großen, dreh- und schwenkbaren Touchscreen mit einer Auflösung von 2,1 Millionen Bildpunkten möglich. 

Mit Dual Pixel RAW kann man mit der EOS R5 nach der Aufnahme den Fokuspunkt und die Hintergrundschärfe korrigieren sowie die Porträt-Ausleuchtung verändern. Der elektronische 0,5-Zoll-Sucher bietet mit einer Bildwiederholfrequenz von 120 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten klare Sicht aufs Motiv. 

Die EOS R5 ist ab Ende Juli 2020 für 4.385,58 Euro (UVP) erhältlich.

Mit ihrer hohen Spitzengeschwindigkeit und der Vollformat-Bildqualität ist die EOS R6 im Vergleich zur professionellen Schwester sozusagen das Modell mit Straßenzulassung, das besonders Sport- und Tierfotografen viele Möglichkeiten bietet. Dazu trägt das Tempo von bis zu 20 Bildern pro Sekunde ebenso bei wie die im Vergleich zur R5 sogar größere Anzahl von bis zu 6.072 wählbaren AF-Positionen und die auf Deep Learning basierende automatische Gesichts- und Augenerkennung. Mit dem 20,1-Megapixel-CMOS-Sensor bietet die Kamera viele Leistungsmerkmale der EOS-1D X Mark III und einen Lichtempfindlichkeintsbereich von ISO 100 – 102.400.
 
Die Kamera filmt in 4K UHD-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, was durch Oversampling von 5,1K erreicht wird. In Full HD mit voller AF-Unterstützung können Zeitlupen von bis zu 120 B/s aufgenommen werden. Die Option, intern in 8 Bit H.264 oder in 10 Bit YCbCr 4:2:2 H.265 und mit Canon Log aufzuzeichnen, macht auch die Nachbearbeitung interessant. 

Der 0,5-Zoll-Typ EVF mit 3,69 Millionen Bildpunkten und einer maximalen Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde behält auch bei Sportaufnahmen den Durchblick. Das 7,5 cm große, dreh- und schwenkbare Touch-Displayhat 1,62 Millionen Bildpunkte, zwei Speicherkarten-Kartensteckplätze ermöglichen die Verwendung von zwei SD UHS-II Karten, auf denen die Bilder in verschiedenen Formaten gespeichert werden können.

Die EOS R6 ist ab Ende August 2020 lieferbar. Das Gehäuse soll 2.630,96 Euro (UVP) kosten, die Kit-Variante mit dem RF 24-105mm F4-7.1 IS STM ist dann für 2.981,88 (UVP) erhältlich.