Mit der EOS R1 und EOS R5 Mark II hat Canon zwei neue Spitzenmodelle angekündigt, bei denen Innovationen wie die Imaging-Plattform mit Beschleunigungs-Prozessor (DIGIC Accelerator) und Deep-Learning-Technologien eingesetzt werden. Die besonders schnelle EOS R1 wurde vor allem für professionelle Reportage- und Sportfotografie entwickelt, bei der EOS R5 Mark II handelt es sich um ein hybrides Modell, das sowohl beim Fotografieren als auf beim Videofilmen erstklassige Ergebnisse erzielt. Beide Kameras arbeiten mit der neuen „Accelerated Capture“ Technologie, für die Canon den neuen Digic Accelerator Prozessor mit dem bekannten Digic X-Hochleistungs-Bildprozessor sowie jeweils einem neu entwickelten Hochgeschwindigkeits-Bildsensor kombiniert.
In beiden Kameras unterstützt der neue Digic Accelerator nicht nur Deep-Learning-Technologien, sondern macht auch Tempo bei der Verarbeitung großer Datenmengen. Dadurch werden höhere Leistungen und neue Funktionen möglich, die ihre Stärken vor allem beim Autofokus, bei Serienaufnahmen und bei der Bildqualität ausspielen.
So lassen sich mit dem Dual Pixel Intelligent AF – der neuesten Version des Dual Pixel CMOS AF – Personen noch präziser verfolgen: Bei der Sportfotografie werden z. B. das Gesicht und der Oberkörper von Spielern auch dann identifiziert, wenn die Sichtlinie durch Hindernisse oder andere Spieler unterbrochen wird. Für die Verfolgung mit besonders hoher Priorität kann man bestimmte Gesichter registrieren. Der neue Modus „Aktionspriorität“ erkennt automatisch die gängigen Spielabläufe beim Fußball, Basketball und Volleyball, um das Hauptmotiv in schnellen und dynamischen Situationen zu identifizieren und zu verfolgen, um den entscheidenden Moment einzufangen.
Beide Neuheiten sind mit dem Eye-Control AF ausgestattet, dessen Leistungsfähigkeit im Vergleich mit der EOS R3 verdoppelt wurde. Um das zu erreichen, setzt Canon einen Sensor mit höherer Pixelzahl, verbesserte LEDs und einen aktualisierten Algorithmus ein, damit das Motiv auch in komplexen Szenen schnell ausgewählt werden kann.
Die neuen Bildsensoren der beiden Modelle ermöglichen höhere Aufnahmegeschwindigkeiten und eine schnellere Auslesung. Deutlich reduziert wurde die Rolling-Shutter-Verzerrung – bei der bei der EOS R5 Mark II im Vergleich zum Vorgänger um 60 Prozent und bei der EOS R1 im Vergleich zur EOS R3 um 40 Prozent – damit liegt sie auf dem gleichen Niveau wie die mit einem mechanischen Verschluss arbeitende EOS-1D X Mark III.
Die EOS R1 und die EOS R5 Mark II können Videos in 12-Bit-RAW intern auf der Speicherkarte mit Vierkanalton aufzuzeichnen und unterstützen Cinema EOS Movie Recording-Formate ebenso wie Canon Log 2 und 3 mit Proxy-Videoaufzeichnung nun vollständig auf beiden Karten. Mit beiden Kameras lassen sich hochaufgelöste Fotos und Full HD-Videos simultan aufzeichnen und über eine HDMI Typ A Schnittstelle an externe Geräte übertragen.
Als neues Flaggschiff soll die EOS R1 35 Jahre nach der Einführung der ersten EOS-1 das Erbe jener Kameras antreten, die dank des zu ihrer Zeit bahnbrechenden Autofokus, ihrer Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit zur ersten Wahl zahlreicher professioneller Anwender in aller Welt wurden. Das vor allem für Sport- und Nachrichtenfotografie entwickelte Spitzenmodell ist mit einem neuen Autofokus-System ausgestattet, das mit Kreuzsensoren kleine Motive und vertikale Details auch dann erfassen kann, wenn im AF-Bereich keine horizontalen Daten verfügbar sind. Diese brandneue Technologie erfordert eine völlig neue Anordnung auf dem Dual Pixel CMOS AF-Sensors. Dabei werden einzelne Pixel um 90 Grad gedreht, damit die Kamera sowohl entlang der horizontalen als auch der vertikalen Achse scharfstellen kann.
Der neue Sensor der EOS R1 hat eine vergleichsweise niedrige Auflösung von 24,1 Megapixeln. Damit werden in Verbindung mit dem elektronischen Verschluss Serienaufnahmen mit Geschwindigkeiten von bis 40 B/s mit RAW oder in Kombination mit JPEG/HEIF möglich, und zwar in voller Auflösung mit AF-Nachführung. Vor dem Durchdrücken des Auslösers können 20 Bilder gespeichert werden. Kameraintern lassen sich die Fotos mit Hilfe von Deep-Learning-Technologien auf bis zu 96 Megapixel mit Rauschunterdrückung hochskalieren. Die kürzeste Verschlusszeit beträgt 1/64.000 Sekunde, die Blitzsynchronisationszeit wurde auf bis zu 1/400 Sekunde verkürzt.
Zu den hybriden Multimedia-Fähigkeiten der Canon EOS R1 gehören die Aufnahme von Videos in 6K/RAW bis 60 B/s, 4K/120p und Full HD/240p. Zur Unterstützung professioneller Workflows gibt es mehrere Routen zu Bild-/Videozielen für die Archivierung von Nachrichten und zur Vorabprüfung eines Drehs. Auch das C2PA Content Authenticity Format wird unterstützt.
Um harten Bedingungen standzuhalten, wurde das neu gestaltete Gehäuse der EOS R1 mit Witterungsschutz und einer neuen Außenstruktur versehen. Ein integrierter Griff bietet sicheren Halt bei Aufnahmen im Hochformat. Der hochauflösende, speziell gegen Beschlagen abgedichtete EVF hat 9,44 Mio. Bildpunkte und bietet mit einer Bildwechselfrequenz von 120 Hz. einen guten Blick auf das Motiv. Mit der neuen, zweistufigen AF-ON-Taste können zwei konfigurierbare Funktionen mit nur einer Taste aktiviert werden, um schnell auf wechselnde Situationen zu reagieren.
Für die schnelle Übertragung der Bilddaten werden WiFi 6E und Bluetooth 5 unterstützt, FTP-Übertragung ist mit zwei Threads möglich. Für kabelgebundene Vernetzung hat die Kamera einen 2,5 Gbit/s Ethernet-Anschluss.
Die Canon EOS R1 ist ab November lieferbar und soll 7.499 Euro (UVP Gehäuse) kosten.
Die vor allem für das kreative Storytelling sowie Hybrid-Aufgaben konzipierte EOS R5 Mark II ist ein vielseitiges Werkzeug für Wildlife- und Hochzeits-Fotografie, Event-Berichterstattung, Reportagen und Videofilme. Trotz der hohen Auflösung des 45 Megapixel Back-Illuminated Stacked Vollformatsensors kann sie Serienfotos mit Geschwindigkeiten von bis 30 B/s mit vollem AF aufnehmen. Mit „Voraufnahme Reihenaufnahmen“ werden bis zu 15 Bilder aufgezeichnet, bevor der Auslöser durchgedrückt wird. Die Deep-Learning-Rauschunterdrückung sorgt für erstklassige Detailwiedergabe auch bei hohen ISO-Werten. Die 45-Megapixel-Auflösung kann mit Hilfe der Deep-Learning-Technologie kameraintern auf 180 Megapixel hochskaliert werden.
Ein besonders wichtiges Merkmal der EOS R5 Mark II ist ihre nahtlose Hybrid-Multimedia-Funktionalität, die im Vergleich mit der EOS R5 deutlich verbessert wurdw und mehrere Funktionen und Formate mit der Canon Cinema EOS Serie gemeinsam hat. So kann die neue Kamera Videos in 8K/60p Auflösung über die gesamte Sensorbreite aufnehmen, auch die interne 12 Bit RAW-Aufzeichnung sowie und Erstellung von Videos in 4K/120p mit Ton sind möglich. Um lange Aufnahmezeiten bei Event-Berichterstattungen, Interviews und hochwertigen Live-Streams zu ermöglichen, gibt es den speziell entwickelten Lüftergriff CF-R20EP als optionales Zubehör (UVP 569, Euro).
Mit ihren Möglichkeiten, Video-Proxys aufzuzeichnen und Dateien nach Industriestandard über strukturierte Ordner zu benennen, kann die EOS R5 Mark II gut in Postproduktion-Arbeitsabläufe integriert werden. Für Aufnahmen im Virtual-Reality-Umfeld wurden die Vorschau- und die Wiedergabenavigation verbessert. Wie die EOS R1 unterstützt die Kamera WiFi 6E/11ax 6 GHz.
Der neue, leistungsfähigere Akku LP-E6P und einem wärmeableitendes, robustes Gehäuse aus Magnesiumlegierung machen die EOS R5 Mark II für viele Aufgaben geeignet. Dabei behält die Kamera das kompakte und leichte Design der Vorgängerin bei, der mit einem größeren Okular versehene Sucher ist doppelt so hell wie der der EOS R5.
Die EOS R5 Mark II ist ab Ende August für 4.799 Euro (UVP Gehäuse) bzw. 6.099 Euro (UVP mit RF 24-105 F4 L IS USM) erhältlich.