Bildermaschine für Profis: Die neue Alpha 1 II von Sony

Die hochmoderne Profi-Technik der Alpha 1 II von Sony steckt in einem klassisch gestalteten
Gehäuse.

Mit der neuen Alpha 1 II hat Sony die ab Dezember erhältliche zweite Genera­tion seines Vollformat-­Flaggschiffs angekündigt. Sie ist mit der neuesten KI-Verarbeitungseinheit des ­Herstellers ausgestattet und soll mit einer effektiven Auflösung von 50,1 Megapixeln, Blackout-freien Serienaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde (mit AF/AE-Tracking), einem Anti-­Distortion-Verschluss und verbesserter Bildschärfe bei mittleren bis hohen Empfindlichkeiten die Ansprüche von Profis erfüllen. Die ­müssen für ihr neues, 743 Gramm leichtes Werkzeug 7.499 Euro (UVP) auf den Tisch legen.

Die Echtheit der mit der Alpha 1 II aufgenommenen Bilder kann mit der Camera Authenticity Solution von Sony belegt werden. Dafür ist eine separate Upgrade-Lizenz notwendig, die durch ein Update der Kamera-­Software im Januar 2025 unterstützt wird.

In der neuen Alpha 1 II steckt ein Exmor RS stacked CMOS Vollformatsensor mit ca. 50,1 effektiven Megapixeln, der zusammen mit dem neuesten Bionz XR Bildprozessor hochaufgelöste Bilder mit großem Kontrastumfang erzeugt. Auch im APS-C-Crop-Modus liefert die ­Kamera noch Aufnahmen mit ca. 21 effektiven Megapixeln.

Mehr Schnelligkeit, weniger Rauschen

Mit der neuen Profi-Kamera sind blackout-freie Serienaufnahmen mit Geschwindigkeiten von bis zu 30 Bildern pro Sekunde möglich. Dabei werden bis zu 120 AF/AE-Berechnungen pro Sekunde durchgeführt, um komplexe Motivbewegungen in Echtzeit zu verfolgen. Das wird durch die neue KI-Verarbeitungseinheit der Alpha 1 II unterstützt, die es dem Autofokus-System ermöglicht, menschliche Posen einzuordnen sowie die Köpfe und die Körper von Personen sofort zu erkennen. Auch Tiere, Vögel, Insekten und Fahrzeuge werden identifiziert. Mit der neuen „Auto“-Funktion kann die Kamera das Zielobjekt automatisch erkennen, ohne dass dafür ein spezieller Motivmodus eingestellt werden muss.

Darüber hinaus ist die Alpha 1 II mit der von der Alpha 9 III bekannten Pre-Capture-Funktion ausgestattet, die bis zu eine Sekunde lang das Geschehen aufnimmt und die Bilder beim Durchdrücken des Auslösers abspeichert. Eine Funktion für schnelle Serienaufnahmen erlaubt es, die Aufnahmegeschwindigkeit von Bildserien vorübergehend zu erhöhen.

Die Alpha 1 II verfügt über einen Anti-Distortion-Verschluss, der Verzerrungen  bei schnellen Motiv-Bewegungen, mit denen Profis häufig zurechtkommen müssen, deutlich reduziert. Auch das Bildrauschen bei mittleren bis hohen Empfindlichkeiten, die z. B. bei Indoor-Sportarten häufig eingesetzt werden müssen, wurde verringert. Die stark verbesserte optische Bildstabilisierung kann beim Fotografieren sowie in einem neuen dynamischen Active-Modus für Videoaufnahmen bis zu 8,5 (Bildmitte) bzw. 7,0 Stufen (Bildrand) kompensieren.

8K-Video

Die neue Profikamera kann Videos in 8K/30p aufnehmen, so dass 4K Filme (3.840 x 2.160) direkt aus diesem Quellmaterial mit 8,6K Oversampling in außergewöhnlicher Auflösung zugeschnitten und bearbeitet werden können. 8K 4:2:2 10-Bit-XAVC HS-Aufnahmen mit optionalem Full HD-Proxy sind ebenso möglich wie 4K Aufnahmen in den Formaten XAVC HS, S oder S-I im Vollformat. Auch das Super 35-mm-Format mit 5,8K Oversampling bei voller Pixel­auslesung (ohne Pixel-Binning) steht zur Verfügung, XAVC S-I ermöglicht Aufnahmen mit bis zu 600 Mbit/s.

4K-Videos können auch mit bis zu 120p direkt in der Kamera aufgenommen und mit bis zu 5-facher Zeitlupe wiedergegeben werden. Full HD-Aufnahmen sind mit 240p möglich. Damit steht z. B. für Sportaufnahmen eine bis zu 10-fache Zeitlupenfunktion (24p) zur Verfügung.

Verbesserte Ausstattung

Die Kamera ist mit einem 3,2-Zoll großen LC-Display ausgestattet, das sich mit einem Vier-Achsen-System flexibel einstellen lässt. Auch die Ergonomie des Kameragehäuses wurde im Vergleich zur Alpha 1 verbessert. So erhielt der Griff ein Update, der Auslöser bekam eine neue Position, und die benutzerdefinierten Tasten wurden weiterentwickelt. Eine neue tiefe, weich gepols­terte Augenmuschel (Modell FDA-EP21), die sich gegen die Standardaugenmuschel austauschen lässt, bietet bei Nutzung des Suchers zusätzlichen Halt. Die Alpha 1 II wird mit dem Lade­gerät BC-ZD1 geliefert, das zwei Akkus der Z-Serie (Modell NP-FZ100) gleich­zeitig in 155 Minuten aufladen kann. Zudem lässt sich die Einsatzzeit mit dem ergonomischen Vertikalgriff VG-C5 verlängern, der die Verwendung zusätzlicher Akkus ermöglicht und überdies für eine besonders komfortable Handhabung sorgt.

Für die schnelle Übertragung  der Aufnahmen in Echtzeit unterstützt die neue Kamera 2.5GBase-T über kabelgebundenes LAN. Mit dem portablen 5G-Sender PDT-FP1 (separat erhältlich) können die Daten zudem über eine stabile 5G-Highspeed-Verbindung versandt werden. Die automatische Übertragung der Bilder in ­Adobe Lightroom oder Google Drive ist über den Sony Speicherdienst ­Creators‘ Cloud möglich. 

Bei der Verpackung der neuen ­Kamera verzichtet Sony vollständig auf ­Plastik und verwendet erstmals bei einem Produkt der Alpha Serie (mit Ausnahme der ZV Modelle) das Original Blended Material, das aus Bambus, Zuckerrohr und recyceltem Papier hergestellt wird.

Sony bringt lichtstarkes G Master Standard-Zoomobjektiv

Trotz der großen F2-Blende ist das Sony FE 28-70 mm F2 GM nur knapp 140 mm lang und hat einen Durchmesser von knapp 93 mm.

Mit dem FE 28-70 mm F2 GM hat Sony das erste G Master Standard-Zoomobjektiv mit einer konstanten Blende von F2 angekündigt. Es wurde für Foto- und Videoaufnahmen entwickelt, um über den ganzen Zoombereich eine Qualität zu erzielen, die an die von Festbrennweiten heranreicht.

Der optische Aufbau ist aufwändig: Die G Master-Optik enthält drei XA (Extreme Aspherical)-Elemente und eine neue Blendeneinheit mit 11 Lamellen für ein sanftes Bokeh. Super ED (Extra-Low Dispersion)- und ED-Glas­elemente korrigieren chromatische Abbildungsfehler. Der Floating-Fokus sorgt auch bei kurzen Abständen bis hinunter zu 0,38 m für hohe Schärfe über den gesamten Zoombereich. Trotz der großen F2-Blende misst das Objektiv lediglich 92,9 x 139,8 mm und wiegt 918 Gramm.

Die schwere Fokuseinheit wird von vier XD (Extreme Dynamic)-Linearmotoren angetrieben. Dadurch sind zuverlässige Schärfenachführungen ebenso möglich wie schnelle Serienaufnahmen mit bis zu 120 BpS bei vollem AF/AE-Tracking (z. B. mit der Alpha 9 III). Auch beim Zoomen wird die Schärfe nachgeführt.

Beim Videofilmen können Rack-Focus- und Zoom-Effekte für sanfte, natürliche Übergänge genutzt werden. Die hohe AF-Tracking-Leistung wird nach Angaben von Sony auch bei Bildraten von 4K 120p/FHD 240p erreicht.

Gesteuert wird das gegen das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit abgedichtete Objektiv durch Drehen des Zoomrings (die Richtung kann angepasst werden) und einen Blendenring mit zuschaltbarer Rastfunktion. Eine lineare manuelle Fokuseinstellung ist möglich, auch zwei anpassbare Fokushaltetasten, ein Schalter für die Blendenverriegelung und ein AF/MF-Schalter sind vorhanden. 

Das Sony FE 28-70 mm F2 GM kommt im Dezember auf den Markt und soll 3.599 Euro (UVP) kosten.