Erfunden hat den Kameraball ein Team rund um Jonas Pfeil, der sie im Zuge seiner Diplomarbeit „Throwable Camera Array for Capturing Spherical Panoramas“ entwickelt hat. Die Arbeit entstand am TU-Fachgebiet Computer Graphics, betreut von Prof. Dr. Marc Alexa und Prof. Dr. Bernd Bickel.
Auf den ersten Blick sieht seine Wurfkamera wie ein grüner Schaumstoff-Fußball aus. Doch rundum sind 36 kleine Digitalkameras mit je zwei Megapixeln installiert. Am höchsten Punkt der Flugbahn, der von einem eingebauten Beschleunigungssensor ermittlet wird, lösen alle 36 gleichzeitig aus.
Übertragen werden die Bilder per USB-Anschluss auf den PC. „Das Panoramabild wird durch eine Stitching-Software, aus den Einzelbildern automatisch zusammengesetzt“, erläutert Kristian Hildebrand, der zusammen mit Jonas Pfeil an der Entwicklung der Kamera beteiligt war. So können Benutzer interaktiv die aufgenommene Umgebung vollständig erkunden. Doch auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen: „Wir haben festgestellt, dass unsere Panoramawurfkamera die Fotografie um ein weiteres interessantes und spielerisches Element ergänzt“, so Kristian Hildebrand.
„Es ist natürlich derzeit nur ein Prototyp“, sagt Jonas Pfeil, „wir hoffen aber, dass wir sie weiter zur Marktreife entwickeln können und sie dann in den Handel kommt.“ So will Pfeil, der bereits ein Patent angemeldet hat, die Ballkamera noch handlicher machen, sie etwa auf Tennisballgröße schrumpfen lassen. Verhandlungen für eine Serienproduktion haben die jungen Erfinder schon aufgenommen. Etwa 100 Euro könnte diese neue Form, Urlaubsbilder zu schießen, dann kosten.
Interesse ist übrigens an der Wurfkamera nicht nur hierzulande vorhanden. Sie werde im Moment auf der ganzen Welt wahrgenommen, so der betreuende Professor Marc Alexa. „Ende des Jahres werden wir sie auf der ‚SIGGRAPH Asia‘ in Hongkong vorstellen, einer Konferenz und Ausstellung für Computer Graphics und interaktive Technik.“