Zwar ging der Bruttogewinn von 1,027 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2002 auf 912 Millionen Euro zurück (vorwiegend durch Währungseffekte und den Preisverfall). Doch die durch den Horizon-Plan erzielten Einsparungen bei den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten sowie geringerer Restrukturierungsaufwand und eine Goodwill-Minderung für Talk Technology in Höhe von 14,5 Millionen Euro führten zu einer leichten Steigerung des operativen Ergebnisses auf 189 Millionen Euro, gegenüber 186 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2002. Die Umsatzrendite erreichte 8,9 Prozent, deutlich besser als die 7,8 Prozent im ersten Halbjahr des Vorjahres.
Erfreulich entwickelte sich der Geschäftsbereich HealthCare im Arbeitsgebiet Technical Imaging: Der reale Umsatzrückgang von 6,1 Prozent auf 703 Millionen Euro entspricht ohne den Einfluß von Wechselkursen einer Zunahme von 4,1 Prozent. Das operative Ergebnis wurde um 91,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2002 auf 138,1 Millionen Euro verbessert. Insgesamt erzielte das Arbeitsgebiet Technical Imaging im ersten Halbjahr 2003 einen Umsatz von 860 Millionen Euro, 5,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2002, was einem Umsatzwachstum von 3,7 Prozent ohne Wechselkurseinflüsse entspricht.
Der Umsatz im Arbeitsgebiet Grafische Systeme litt dagegen spürbar unter der anhaltenden Konjunkturschwäche und ging um 11,7 Prozent auf 822 Millionen Euro zurück. Ohne Währungseffekte ergibt sich ein Rückgang von 3,8 Prozent. Das operative Ergebnis verbesserte sich dagegen von 55,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2002 auf 61,0 Millionen Euro. Agfa präsentierte mit großem Erfolg auf der Ifra Newstec 2003, die im Mai in Großbritannien stattfand, die Systeme des Unternehmens und verzeichnete einen über den Erwartungen liegenden Auftragseingang. Auf die hohe Nachfrage nach digitalen Druckplatten reagiert das Unternehmen mit einem neuen Werk im chinesischen Wuxi, das im nächsten Quartal in Betrieb gehen wird.
Das Arbeitsgebiet Consumer Imaging wurde durch schwache Märkte, die politische Lage im Mittleren Osten und die reduzierten Reiseaktivitäten durch die Lungenkrankheit SARS negativ beeinflußt. Zusätzlich verzeichnete Agfa einen Trend zur Investitionszurückhaltung bei der Anschaffung von Laborgeräten in Fotolabors und Fachgeschäften. Der Umsatz im Arbeitsgebiet Consumer Imaging sank darum um 17,1 Prozent bzw. 12,0 Prozent (ohne Berücksichtigung der Wechselkurse) auf 442 Millionen Euro. Das operative Ergebnis fiel von 24,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2002 auf minus 24,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr dieses Jahres.
Angesichts dieser Entwicklung soll mit zusätzlichen Maßnahmen die Profitabilität wieder hergestellt werden. Dabei hat Agfa bei den weltweiten Aktivitäten von Consumer Imaging mögliche Kosteneinsparungen im Gesamtvolumen von ca. 100 Millionen Euro jährlich identifiziert – vor allem in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Gemeinkosten. Mit den Sozialpartnern werden zur Zeit Gespräche über die Verringerung der Mitarbeiterzahl bei Consumer Imaging um rund 750 Stellen geführt – darin sind die 200 Stellen enthalten, deren Abbau bereits früher angekündigt wurde. Das Agfa Management erwartet für den neuen Plan einen Restrukturierungsaufwand von rund 50 Millionen Euro, von denen 8 Millionen Euro bereits im zweiten Quartal dieses Jahres gebucht wurden. Andererseits, so wird in einer Pressemitteilung betont, können in 2003 oder im nachfolgenden Jahr einmalige Einkünfte in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro durch den Verkauf von Grundstücken, die Consumer Imaging zuzurechnen sind, erwartet werden.