Agfa-Gevaert veräußert seine Consumer Imaging Sparte

Das angestrebte Abschlußdatum für diese Transaktion ist der 1. November 2004. Bei Abschluß wird der Kaufpreis um Änderungen bei Working Capital und Finanzschulden korrigiert werden. Agfa hat sich von Goldman Sachs beraten lassen, während die Fortis Bank ein Fairness-Gutachten erstellt hat.

Die Transaktion resultiert in einem non-cash Buchverlust von 430 Millionen Euro, bringt jedoch einen Barmittelzufluß in Höhe von 260 Millionen Euro. Während sich das wirtschaftliche Umfeld für die Arbeitsgebiete HealthCare und Graphic Systems in den vergangenen Monaten deutlich verbessert hat, war das Halbjahresergebnis von Agfa durch den erwarteten Buchverlust aus der Veräußerung von Consumer Imaging stark beeinträchtigt.

Eine neue Gesellschaft unter dem Namen „AgfaPhoto“ wird die weitere Betreuung aller Märkte und Kunden des Arbeitsgebietes Consumer Imaging in aller Welt übernehmen. AgfaPhoto ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung im Besitz der NannO Beteiligungsholding, des Managements und zweier US-Finanzpartner, Abrams Capital und Highfields Capital.

Zum Abschlußtag beabsichtigt AgfaPhoto, rund 2.870 Mitarbeiter zu übernehmen. Entsprechende Informations- und Beratungsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern in den verschiedenen Ländern, in denen Consumer Imaging tätig ist, haben begonnen.

Agfa wird einen Lizenzvertrag abschließen, der es AgfaPhoto erlaubt, die Marke Agfa für Fotofilmprodukte für einen unbegrenzten Zeitraum zu benutzen. Spätestens 18 Monate nach Abschluß des Geschäfts wird die Marke AgfaPhoto für Finishing-Produkte und Laborgeräte eingeführt.

„Die Veräußerung dieses Arbeitsgebietes wird es Agfa ermöglichen, sich auf ihre Kernwachstumsmärkte Graphic Systems und HealthCare zu konzentrieren, auf denen sich eine rasche Umstellung auf die Digitaltechnik vollzieht. Wir sind jetzt in einer Position, schneller zu agieren, um unsere Stellung als einer der führenden Akteure auf den Imaging-Märkten der Zukunft zu festigen“, erklärte Ludo Verhoeven, Vorstandvorsitzender von Agfa-Gevaert. „Die Fotoaktivitäten sind der Ursprung unseres Unternehmens und ein wichtiger Teil unserer Geschichte. Die Entscheidung zur Veräußerung dieser Aktivitäten ist uns nicht leicht gefallen, aber wir sind überzeugt, daß diese Transaktion vorteilhaft für Agfa und ihre Aktionäre ist und außerdem dem Consumer-Geschäft, seinen Kunden und Mitarbeitern beste Erfolgschancen auf den anspruchsvollen Märkten von heute bietet.“

„Wir werden AgfaPhoto als ein mittelständisches Unternehmen führen, mit größtmöglicher Flexibilität zur Anpassung an das sich schnell wandelnde Marktumfeld. Wir verfügen über eine sehr starke Produktbasis und wollen unsere Kostenstrukturen weiter optimieren“, so Hartmut Emans, geschäftsführender Gesellschafter der NannO Beteiligungsholding, der mit dem Management von Consumer Imaging zusammenarbeiten wird. „Wir kennen unsere Märkte und die Wünsche unserer Kunden sehr genau“, ergänzte Eddy Rottie, Leiter des Agfa-Arbeitsgebietes Consumer Imaging und künftiger Vorsitzender der Geschäftsführung von AgfaPhoto. „AgfaPhoto wird in der fotografischen Industrie weiter eine wichtige Rolle spielen."

Als Teil der Transaktion wird Agfa Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einem Buchwert von schätzungsweise 560 Millionen Euro übertragen.

Die Transaktion führt zu einem geschätzten non-cash Buchverlust von 430 Millionen Euro, der zu einem wesentlichen Teil auf die Wertminderung bzw. Abschreibung des gesamten Anlagevermögens von Consumer Imaging zurückzuführen ist. Dieser Verlust ist steuerlich abzugsfähig, wodurch sich nach Ertragsteuern ein Effekt von 291 Millionen Euro ergibt. Um eine sofortige und maximale Transparenz in Zusammenhang mit dieser wichtigen Transaktion zu gewährleisten, hat Agfa entschieden, den erwarteten Verlust bereits mit dem Abschluß ihrer Bücher per Ende Juni 2004 vollständig zu verbuchen.

Agfa und AgfaPhoto werden ab dem Datum des Abschlusses dieser Transaktion als vollkommen selbstständige Unternehmen in separaten Märkten operieren. Agfa wird AgfaPhoto ein Verkäuferdarlehen über einen Maximalbetrag in Höhe des Kaufpreises gewähren. Dieses Verkäuferdarlehen ist durch die Leasing- und Mietforderungen vollständig besichert und wird über einen Zeitraum von vier Jahren zurückgezahlt.

„Die Transaktion wirkt sich somit 2004 nicht auf den Cashflow aus, während sie ab 2005 einen positiven Cashflow-Effekt hat. Unter Berücksichtigung der Rückzahlung des Verkäuferdarlehens und der steuerlichen Auswirkungen hat die Veräußerung insgesamt einen positiven Cashflow-Effekt in der Größenordnung von 260 Millionen Euro“, erklärte Marc Gedopt, Chief Financial & Administration Officer von Agfa-Gevaert. „Ab 2005 werden wir nur noch in unseren Kernmärkten Graphic Systems und HealthCare tätig sein. Dies wird die Profitabilität von Agfa weiter stärken und unser Wachstumsprofil verbessern.“