Agfa-Gevaert: 66 Prozent mehr Gewinn

Der Gesamtumsatz des Unternehmens ging 2003 um 10 Prozent auf 4,215 Milliarden Euro zurück, hauptsächlich durch veränderte Währungsparitäten. Ohne den Einfluß der Stärke des Euros hätte der Rückgang nur 2,7 Prozent betragen. Die schwache Konjunktur, verstärkt durch die negativen Einflüsse der Krise im Mittleren Osten, den Ausbruch von SARS sowie der Rückgang des weltweiten Marktes für Film und Fotopapier durch die steigende Popularität der Digitalfotografie beeinträchtigten die Ergebnisse des Geschäftsbereiches Consumer Imaging. Hier ging der Gesamtumsatz um 17 Prozent auf 870 Millionen Euro zurück, ohne den Einfluß von Währungsparitäten um 11,6 Prozent. Das operative Ergebnis in diesem Geschäftsbereich kehrte sich von einem Gewinn von 16 Millionen Euro im Jahre 2002 auf einen Verlust von 84 Millionen Euro um. Agfa hat inzwischen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Profitabilität ergriffen und will, unter anderem durch den Abbau von 750 Arbeitsplätzen, 100 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Durch diese Maßnahmen wurde das 2003 Ergebnis um 38 Millionen Euro belastet. Andererseits, so eine Agfa Pressemitteilung, sei sichergestellt, daß Consumer Imaging in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen schreibe.

Wie Agfa weiter mitteilt, wird das Vorstandsmitglied John Glass das Unternehmen auf eigenen Wunsch am 20. März 2004 verlassen. Der Vorstand besteht jetzt aus Ludo Verhoeven, Chief Executive Officer, Marc Gedopt, Chief Financial and Administration Officer und Albert Follens, Chief Operating Officer. Zu General Managern der einzelnen Geschäftsbereiche wurden Philippe Houssiau (Medizintechnik), Eddy Rottie (Consumer Imaging) und Stefaan Vanhooren (Graphic Systems) ernannt.

Im Bereich Grafische Systeme hat sich Agfa-Gevaert soeben durch die Übernahme der italienischen Microgran S.r.l. weiter verstärkt. Microgran ist die Holding des italienischen Herstellers Lastra aus Manerbio. Lastra stellt Druckplatten und dazugehörige Chemikalien sowie Geräte für den Offset-Druck her und setzte im Jahr 2003 240 Millionen Euro um. Als traditioneller Hersteller analoger Druckplatten hat sich das Unternehmen im Jahre 2002 durch die Übernahme der amerikanischen Western Litho Plate & Supply Co. für den digitalen Druckplatten-Markt gerüstet. Lastra betreibt sechs Fabriken in Italien und den USA und beschäftigt 900 Mitarbeiter.