Nach dem Start des Ausstellungsmarathons im Vorfeld der Photopia Hamburg im April geht das Projekt jetzt in die zweite Runde: Auf die Präsentation „Wir geben Hamburg Perspektive” folgt ab 14. Mai „Covered – the story of a blanket“ mit intimen Portraits prominenter Zeitgenossen aus der Kamera des Hamburger Fotografen Bob Leinders. Die Fotos sind wieder an den Glasfassaden der Hallen von Hamburg Messe und Congress zu sehen.
Bob Leinders arbeitet für Zeitschriften wie Cosmopolitan und Vogue und macht Fotos für Unternehmen wie Mercedes, Tchibo, Samsung und Lufthansa. Außerdem ist der gebürtige Niederländer Vorstandsbeirat des Berufsverbandes Freie Fotografen und Filmgestalter e.V. BFF. Für „Covered – the story of a blanket“ hat Leinders Stars wie Til Schweiger, Otto Waalkes, Wladimir Klitschko, Helene Fischer und Mickey Rourke abgelichtet, die, nur mit einer Decke bekleidet, in die Kamera blicken und so eine direkte, beinahe vertrauliche Beziehung zum Betrachter schaffen.
Viele Prominente hätten sofort mitgemacht, nur bei Mickey Rourke sei es etwas schwieriger gewesen, erinnert sich der Fotograf: „Mickey Rourke hat in Berlin zusammen mit Til Schweiger gedreht, den ich gut kenne. Also habe ich ihn gebeten, Mickey zu fragen, ob er bereit wäre, sich fotografieren zu lassen. Zwei Tage musste ich am Set warten und dann wollte sich Mickey nur mit einer riesigen Sonnenbrille ablichten lassen. Zum Glück konnte ich ihn überreden, die Brille doch abzunehmen.“
Die Idee, Menschen nur mit einer Decke zu fotografieren, kam Bob Leinders eher zufällig: „Ich saß mit meiner damaligen Frau und unserer Tochter auf der Couch zusammen und die beiden warfen sich nur so aus Spaß eine Decke um. Ich habe sie dann fotografiert und war von dem Ergebnis fasziniert. Die Fotos waren pur, ungeschminkt und klassisch reduziert. Dadurch bildeten sie einen starken und wohltuenden Kontrast zu meiner sonstigen Arbeit, bei der jedes Foto in besonderer Weise komponiert und arrangiert wird.“ Fortan fragte Bob Leinders zunächst Freunde, ob sie mit der Decke vor seiner Kamera posieren wollen, später aber auch Models und Promimente, die er durch seine Arbeit kennenlernte. Bei der Decke handelt es sich um eine original Schweizer Armeedecke. „Gerade die etwas rauere Oberfläche und die spezielle Haptik der Decke machen für mich einen großen Reiz aus“, erklärt der Fotograf.
Auf die Photopia Hamburg aufmerksam wurde Leinders durch seine Tätigkeit für den BFF: „Wir waren auf der Suche nach einer Location für die Jahres-Auftakt-Ausstellung des BFF. Dazu passt die Photopia Hamburg mit ihrem neuen Format ganz hervorragend.“
Denn das Konzept der Veranstaltung habe ihn sofort begeistert: „Das ist ein innovatives Event, das weit über eine reine Produktschau hinaus geht und Lust auf Fotografieren macht”, betonte der Fotograf. „Vor allem der Ansatz, Fotografie im öffentlichen Raum zu zeigen, sie aus den Galerien heraus auf die Straße zu holen und damit quasi ein kulturelles Statement in die Stadt hineinzugeben, finde ich großartig. Auch die Idee, nicht nur Foto-Profis sondern gezielt Hobby- und Handy-Fotografen anzusprechen, gefällt mir sehr gut.”
Mit dem Ausstellungs-Marathon für Fotografie und Kunst im öffentlichen Raum verwandeln Fotografinnen und Fotografen bis zum September die Glasfassade an den Messehallen in die längste Kunstgalerie der Stadt. Dabei werden in den nächsten Monaten sechs verschiedene Ausstellungen gezeigt, die an den Messehallen entlang der Karolinenstraße kostenlos Tag und Nacht angeschaut werden können.