
Die Ansprüche der Nutzer an ihre selbst aufgenommenen Videos seien gestiegen, stellt der PIV fest. Sie wünschten sich z. B. eine bessere Bildqualität, 4K-Auflösung sowie hochwertige Audio-Optionen, leistungsstarke Autofokus-Funktionen und Komfortmerkmale wie schwenkbare Monitore. Verstärkt werde dieser Trend auch durch soziale Netzwerke wie Instagram, YouTube oder TikTok.
Dieser Trend lasse sich auch an den aktuellen Marktzahlen ablesen, betonte der PIV. Während der Gesamtmarkt für Digitalkameras inklusive Action-Cams und Camcorder im Jahr 2022 in Menge (1.049.000 Stück, -20 Prozent) und Umsatz (647 Mio. Euro, -4 Prozent) rückläufig waren, wuchs das Segment spiegellose Vollformatkameras sowohl in der Stückzahl (+5 Prozent) als auch beim Umsatz (+9 Prozent); der Durchschnittspreis legte in dieser Kategorie, in der im vergangenen Jahr attraktive neue Modelle auf den Markt kamen, um3 Prozent zu.
Steigende Absatzzahlen bei Objektiven
Bei den Objektiven für spiegellose Systemkameras zeigte sich ebenfalls eine positive Entwicklung. Der Absatz legte im Vergleich zu 2021 um 11 Prozent auf 374.000 Stück zu, der Umsatz stieg sogar um 21 Prozent auf 326 Mio. Euro.
Auch beim Geschäft mit Sofortbildkameras war die Branche im vergangenen Jahr erfolgreich. Mit 460.000 Stück wurden 8 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr, der Umsatz legte um 35 Prozent auf 46 Mio. Euro zu. Das wirkte sich auch positiv auf das Folgegeschäft mit Filmen und Verbrauchsmaterialien aus, mit denen ein Umsatz von rund 34 Mio. Euro erzielt wurde.
Hohe Nachfrage beim Zubehör
Mit dem wachsenden Interesse an spiegellosen Systemkameras und Objektiven stieg nach Angaben des PIV auch die Nachfrage nach Zubehör wie Stativen, Mikrofonen, Blitzgeräten und Lichtsystemen. Auch 360-Grad-Kameras und Kameradrohnen bleiben beliebt. Der Trend zu hochwertigen Produkten drückte sich in steigenden Durchschnittspreisen aus, die im Gesamtmarkt ein Plus von 20 Prozent erreichten. Dabei war der durchschnittliche Kassenbon bei Kauf einer spiegellosen Systemkamera um 14 Prozent höher als im Vorjahr, für jedes gekaufte Objektiv gaben die Kunden 2022 durchschnittlich 9 Prozent mehr aus als 2023.
Bildprodukte bleiben beliebt

Auch gedruckte Bilder liegen weiter im Trend. Besonders stark nachgefragt wurden Fotobücher: hier legte der Umsatz um 21 Prozent auf 381 Mio. Euro zu; auch der Durchschnittspreis stieg um 23 Prozent auf 42,42 Euro. Der Umsatz mit Postern, Kalendern, Wandbildern und Postkarten entwickelte sich ebenfalls positiv und wuchs um 10 Prozent.
Angesichts dieser Zahlen zeigt sich die Branche zuversichtlich für das Jahr 2023: „Bewegtbild und Social Media sorgen für eine steigende Nachfrage nach hochwertigen Kameras, Objektiven und Zubehör”, erklärte Christian Müller-Rieker, geschäftsführender Vorstand des PIV. „Entsprechend gehen wir auch für das Jahr 2023 von einer positiven Entwicklung dieser Marktbereiche aus. Darüber hinaus sind Events wie die Photopia Hamburg essenziell, um die Faszination für Foto- und Videografie erlebbar zu machen. Heute geht es nicht mehr allein um die technischen Features, sondern mehr darum, wie man diese Technik kreativ einsetzen kann. Es geht um das miteinander und voneinander lernen.“
